Kirchheim

„Satzungen müssen wir durchsetzen“

Einmalgrills Andreas Kenner beklagt „verbrannte Erde“ auf der Klosterwiese und Kippen auf dem Nichtraucherbahnhof.

TB-Symbolbild.

Kirchheim. Um Recht und Ordnung in Form von Rechtsverordnungen zeigt sich Andreas Kenner besorgt, der für die SPD nicht nur im Stuttgarter Landtag sitzt, sondern auch im Kirchheimer Gemeinderat. Außerdem ist er Anwohner der Klosterwiese, und hin und wieder fährt er auch einmal mit der S-Bahn.

Was hier das eine mit dem anderen zu tun hat? Sehr viel. Beispiel Klosterwiese: Außer Fußballspielen gehört dort das Grillen zu einer der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen. Das Grillen hat sich richtiggehend eingebrannt in die DNA der Wiesennutzer. Aber nicht nur das: Es scheint sich auch oft genug in die Wiese selbst einzubrennen. Andreas Kenner beklagt aus eigener Anschauung die „verbrannte Erde“ auf der Grünfläche. „Wir haben eine Satzung, in der geregelt ist, dass ein Grillboden mindestens 80 Zentimeter von der Grasnarbe entfernt sein muss. Aber immer mehr Menschen verwenden Einmalgrills, die direkt auf dem Boden stehen.“

Auf der Klosterwiese gebe es jede Menge Stellen, die von solch einem falschen Vorgehen zeugen. Deshalb fordert Andreas Kenner mehr Kontrollen: „Wir brauchen keine Satzungen aufzustellen, wenn wir nicht in der Lage sind, sie auch durchzusetzen.“ Dasselbe Problem sieht er auch bei manchen Hundebesitzern, die das Verbot, Hunde auf die Wiese zu führen, einfach ignorieren.

Raucherbahnhof wäre sauberer

Weiter geht es bei Andreas Kenner mit dem Kirchheimer Bahnhof: „Wir haben hier etwas ganz Besonderes - einen Nichtraucherbahnhof, auf dem überall Leute stehen und rauchen. Deshalb liegen auf dem Bahnsteig unseres Nichtraucherbahnhofs auch immer Hunderte von Kippen.“ Kenners Vorschlag: „Wenn es ein Bahnhof wäre, auf dem das Rauchen erlaubt ist, dann gäbe es dort zwei Raucherzonen. Und dazu gehören auch Aschenbecher.“ Das heißt, dass ein Bahnhof mit Raucherecken wohl deutlich gepflegter aussehen kann als ein Nichtraucherbahnhof.

Auf dem Bahnsteig dürften die Kippen keinen so großen Schaden anrichten wie die Bodengrills auf der Klosterwiese. Außerdem gibt es Unterschiede bei der Zuständigkeit: Die Stadt Kirchheim ist zwar für die Satzung auf der Klosterwiese zuständig, kann aber kein Hausrecht auf dem Bahnhofsgelände ausüben. Deshalb sagte Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker im Gemeinderat lediglich zu, auf der Klosterwiese Hinweisschilder zum Grillen anbringen zu lassen. Dabei scheint sie ganz auf Kenners Linie zu liegen, denn sie bekannte: „Einmalgrills sind für mich eine der schlimmsten Erfindungen unserer Zivilisation.“ Andreas Volz