Kirchheim

Schüler schnuppern in die Berufswelt

Ausbildung Die „Betriebs-Ferien“, die der Landkreis Esslingen anbietet, führen Jugendliche in die unterschiedlichsten Unternehmen. Gestern gab es eine Besichtigung bei GO Druck Media in Kirchheim. Von Andreas Volz

„Betriebs-Ferien“ sehen so aus, dass junge Leute sich in Unternehmen umschauen können, wie hier bei GO in Kirchheim.Foto: Markus
„Betriebs-Ferien“ sehen so aus, dass junge Leute sich in Unternehmen umschauen können, wie hier bei GO in Kirchheim.Foto: Markus Brändli

Betriebsferien haben nicht immer mit Urlaub und Abwesenheitsnotizen zu tun. Im Gegenteil: Im Landkreis Esslingen nutzen Schüler schon seit vielen Jahren ihre Ferien, um Betriebe kennenzulernen. Unter dem Namen „Betriebs-Ferien“ koordiniert das Landratsamt Besichtigungen, bei denen Unternehmen und Organisationen sich selbst, aber auch ihre Branche und diverse Berufsbilder vorstellen können. Schüler, bei denen in Bälde die Berufswahl ansteht, erhalten dadurch wichtige Einblicke.

Gestern konnten sie bei GO Druck Media in der Kirchheimer Einsteinstraße Informationen über drei Ausbildungsberufe bekommen: Mediengestalter sowie Medientechnologe Druck und Medientechnologe Weiterverarbeitung. Ganz allgemein gab der Technische Leiter Bruno Panni den interessierten jungen Leuten mit auf den Weg: „Unabhängig von der Branche, sind die Chancen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, heutzutage so gut wie seit vielen Jahren nicht mehr.“

Zu den Voraussetzungen sagte er: „Noten sind das eine. Aber im Gespräch kommen noch einmal ganz andere Sachen rüber.“ Oft gehe es um Fähigkeiten und Fertigkeiten, die sich nicht immer an Schulnoten ablesen lassen. So seien soziale Kompetenzen von großem Vorteil: „Egal, ob Fußballverein, Musikverein oder irgendwas anderes - Engagement steht für Mitarbeit und Mitverantwortung. Es ist immer ein großes Plus, wenn man mit so etwas punkten kann.“

GO Druck Media will junge Leute möglichst für den eigenen Betrieb ausbilden: „Wir sind bemüht, sie nach ihrem Abschluss auch zu übernehmen.“ Manche würden sich nach ihrer Ausbildung erst einmal woanders umschauen und dann nach ein paar Jahren wieder zurückkehren. Grundsätzlich sei es kein Fehler, auch andere Häuser kennenzulernen - was sogar schon vor der Ausbildung möglich ist. Praktika eignen sich hervorragend, um in Betriebe und Berufe reinzuschnuppern.

Eine der Jugendlichen berichtet denn auch, dass sie bereits ein Praktikum im sozialen Bereich absolviert hat. Der Einblick war in jeder Hinsicht hilfreich, auch wenn sich keine positive Perspektive daraus ergibt: „Es hat viel Spaß gemacht. Ich würde es aber nicht ein Leben lang machen wollen.“

Ein ganzes Arbeitsleben ist ja ein enorm großer Zeitraum. Auf kleinere Einheiten heruntergebrochen, kann es aber durchaus schon beglückende Berufserfahrungen geben. So sagte der Mediengestalter-Azubi im dritten Lehrjahr zu den jungen Gästen: „Ich würde mich auf jeden Fall wieder für diese Ausbildung entscheiden.“

Informationen zur Berufsschule und zu den Arbeitszeiten wechselten sich ab mit Inhaltlichem wie Bildbearbeitung und Farbqualität. Prominentes Beispiel für Letzteres: Bei GO in Kirchheim werden die Spielplättchen für „Die Siedler von Catan“ gedruckt - was höchste Qualitätsstandards erfüllen muss.

Wer sich für eine Ausbildung bei GO Druck Media interessiert, kann sich per E-Mail an die Adresse Bruno.Panni@go-kirchheim.de näher informieren. Auch eine Bewerbung per E-Mail ist heutzutage ausreichend. Die Papierform ist nicht mehr zwingend nötig.