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Skiausrüstung wird zum Ladenhüter

Der Sportfachhandel ächzt unter dem Corona-Lockdown. Wo sonst vor Weihnachten das Geschäft mit Skiausrüstung blüht, herrscht im Einzelhandel Tristesse angesichts einer Wintersportsaison, die auszufallen droht. Regionale Sportfachhändler wie Sport-Holl in Weilheim vermelden 95 Prozent Umsatzverlust in diesem Segment. „Das Skigeschäft findet praktisch nicht statt“, sagt Inhaber Bernd Holl. Daran können auch Rabattaktionen nichts ändern. Der krisenerprobte Handel kämpft in diesem Jahr gleich mit mehreren Problemen: fehlendem Schnee, Einschränkungen durch Corona und angesichts der wirtschaftlich unsicheren Lage mit fehlendem Geld in privaten Kassen. Was Holl bleibt: „Wir müssen hoffen, dass wir im Februar und März vielleicht noch mit einem blauen Auge da raus kommen.“

Ein reduzierter Warenbestand ist nur bedingt eine Lösung. So wie das Weilheimer Unternehmen hat auch Intersport-Räpple in Kirchheim sich beim Einkauf von Winterware zurückgehalten, auch wenn sich die Lage im Sommer vorübergehend entspannt hat. „Wenn der Winter doch noch kommt, können wir den Kunden ja nicht sagen, wir haben nichts“, meint Räpple-Bereichsleiter Axel Stephan, der wie sein Weilheimer Kollege auf die zweite Winterhälfte setzt. Räpple ist nicht nur Händler, sondern auch Veranstalter: 26 alpine und elf nordische Skiausfahrten hat das Unternehmen für die aktuelle Saison im Programm. Alle Reisen sind gebucht. „Wir stornieren Woche für Woche ohne Risiko für die Kunden“, sagt Stephan. Sollten sich die Rahmenbedingungen ändern, stehe man bereit, meint er. „Wir geben den Winter noch nicht auf.“ bk