Kirchheim

„Sprachnachrichten verschicke ich am liebsten“

Medien Günter Erdmann von der Lebenshilfe Kirchheim gilt dort als der anerkannte Smartphone-Experte.

Günter Erdmann
Günter Erdmann

Kirchheim. Günter Erdmann ist 55 Jahre alt und kennt sich so gut mit seinem Smartphone aus, dass alle Bewohner im ambulant unterstützten Wohnen der Lebenshilfe Kirchheim immer ihn fragen, wenn es ein Problem gibt. Im Interview erzählt er, warum er sein Handy immer dabei hat und was er im Internet nie machen würde.

Wofür nutzen sie das Handy?

Günter Erdmann: Ich gehe gern mit meinen Freunden in die Stadt, wir verabreden uns über Whatsapp. Ich schicke immer Sprachnachrichten, ich kann nicht so gut lesen und schreiben. Manchmal schicken wir uns auch Bilder oder Videos. Das macht Spaß. Und jetzt verabreden wir uns noch häufiger, weil es ja grad keine Freizeiten gibt.

Sie kennen sich gut aus mit der Technik?

Erdmann: Ich probiere halt aus und helfe dann den anderen, was zu installieren. Und wenn’s nicht geht, dann war’s halt nix. Dann frage ich einen Mitarbeiter der Lebenshilfe. Beim Einrichten vom Handy brauchte ich auch Hilfe. Macht ja nichts. Manchmal suche ich auch im Internet. Corona habe ich eingegeben. Und dann Nachrichten-Videos geschaut.

Finden Sie übers Internet auch neue Freunde?

Nein. An unbekannte Nummern gehe ich nicht dran. Ich sehe die Menschen lieber in echt. Und bei Facebook bin ich nur, um die Fotos von meinen Freunden anzuschauen. Und weil das nichts kostet. Man sollte besser nur das machen, was kostenlos ist. Das sage ich auch allen anderen Bewohnern. Ich lade die Karte von meinem Handy jeden Monat neu, nur mit 20 Euro. Dann ist es nicht schlimm, wenn ich es mal verliere.

Haben alle Ihre Freunde ein Smartphone?

Ja, fast alle. Einer hat keins. Aber dem hab ich gesagt, das wäre schon gut, wenn er eins hätte. Wenn unterwegs mal was passiert, kann er Hilfe holen.

Ihr Handy hat gerade gepingt?

Ja, da hat einer was in Facebook gepostet. Das ist allerdings privat. Aber jetzt setze ich mich lieber wieder zu meinen Freunden in den Hof.Julia Nemetschek-Renz