Kirchheim

Thilo Rose tritt aus der CDU aus

Politik Der Vorsitzende der CDU-Gemeinderatsfraktion gibt seinen Posten auf, bleibt aber einfaches Mitglied der Fraktion.

Kirchheim. Eine Pressemitteilung wie ein Paukenschlag: Zwar heißt das Thema zunächst ganz lapidar „Wechsel an der CDU-Fraktionsspitze“. Es geht darum, dass Thilo Rose, immerhin bereits seit 2012 Vorsitzender der CDU-Gemeinderatsfraktion, dieses Amt nun an Natalie Pfau-Weller abgibt. Sie wird damit zu einer der wichtigsten Unionspolitikerinnen in Kirchheim. Schließlich ist sie bereits zur Nachfolgerin von Karl Zimmermann als CDU-Kandidatin für den Landtagswahlkreis Kirchheim gewählt worden. Also ist der Wechsel an der Fraktionsspitze eigentlich nichts Besonderes.

Aber: Der Text der Pressemitteilung, die die CDU Teck verschickt hat, beginnt mit einem ebenso ungewöhnlichen wie unerwarteten Grund für den Rückzug vom Amt eines Fraktionsvorsitzenden: „Aus persönlichen Gründen hat Dr. Thilo Rose seinen Austritt aus der CDU erklärt und infolgedessen den Vorsitz der CDU-Fraktion im Kirchheimer Gemeinderat niedergelegt.“

Auf Nachfrage erwähnt Thilo Rose die „persönlichen Hintergründe“ für seinen Parteiaustritt und verweist darauf, dass diese Gründe auch überwiegend persönlich bleiben sollen. Dann aber stellt er fest: „Heute würde ich nicht mehr in die CDU eintreten. Deswegen sehe ich auch keinen Sinn dahinter, weiter Mitglied zu bleiben, und daher ist es nur konsequent, aus der Partei auszutreten.“ Über einen Parteiaustritt entscheide niemand von heute auf morgen: „Das entwickelt sich, und ich habe es mir lange überlegt.“

In den vergangenen Jahren habe die CDU zunehmend eine Politik betrieben, „die nicht dem entspricht, was ich mir unter dem Profil einer bürgerlich-konservativen Partei vorstelle“. Als Beispiel dafür nennt er die Flüchtlingspolitik, die Europapolitik, die Energiewende sowie die Art und Weise, wie die Coronoakrise bewältigt werden soll. Ins Detail geht er allerdings nicht, was ihm da missfällt und was er gerne anders geregelt haben wollte.

Fakt ist aber auch: „Ich bleibe sowohl im Gemeinderat als auch im Ötlinger Ortschaftsrat. Wir haben in der Fraktion ein gutes Miteinander, und es war der Wunsch aller, dass ich meine Arbeit fortsetze.“ Gewählt ist Thilo Rose für beide Gremien bis zu den nächsten Wahlen im Jahr 2024. „Das ist noch eine lange Zeit. Und danach schauen wir mal weiter. Was bis dahin noch alles passiert, weiß ja sowieso keiner.“ Andreas Volz