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Unbegleitete Minderjährige sollen kommen dürfen

Hilfsorganisationen und Mediziner halten das Angebot für eine Farce. Angesichts von mehr als 20 000 Flüchtlingen, die zurzeit allein im Sammellager Moria auf der griechischen Insel Lesbos gestrandet sind, reiche es bei Weitem nicht aus, 1 500 Kinder nach Deutschland zu holen, wie es die Bundesregierung in Aussicht gestellt hat.

Gemessen am seither üblichen Verteilungsschlüssel müsste der Landkreis Esslingen mit seiner halben Million Einwohner etwa zehn Minderjährige in Obhut nehmen. „Mit entsprechendem Vorlauf und in Abstimmung mit den Jugendhilfeträgern im Kreis wäre das kein Problem“, sagt Landratsamts-Sprecher Peter Keck.

Von 2016 bis 2018 waren im Schullandheim Lichteneck bei Hepsisau etwa 30 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht. Inzwischen wurde das Heim mit seinen 80 Plätzen renoviert und hätte im Herbst für Schulen wieder öffnen sollen. Doch dazu kam es bis heute nicht. Der Grund: Der Kreis findet kein Personal.bk