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Vom dritten Sohn der Sibylle, dem Rauber

Woher kommt der Name „Rauber“? Man weiß, dass der Name um 1624 entstand, eventuell aus der Flurbezeichnung des „Rauhberges“. Der Sage nach war jedoch einer der drei wilden Söhne der Sibylle, die auf der Teck hauste, Besitzer dieser Burg. Anfangs wohnten alle Söhne mit ihrer Mutter, der guten Sybille von der Teck, zusammen. Als sie erwachsen wurden, bauten sie sich auf dem Wielandstein ein eigenes Schloss. Doch dann nahmen die Differenzen so zu, dass die Söhne nicht einmal mehr aus derselben Quelle trinken wollten. Da zog der Älteste auf die Teck. Der Zweite blieb auf dem Wielandstein. Am schlimmsten trieb es Jüngste, der auf die Diepoldsburg zog. Er versuchte sogar, die eigene Mutter zu bestehlen – deshalb wurden er und seine Burg „Rauber“ genannt. Der Zwist der ungeratenen Söhne machte der Mutter großen Kummer. Es gefiel ihr nicht mehr im Lande, und sie beschloss auszuwandern. Sie bestieg ihren goldenen Wagen, der von zwei riesigen Katzen gezogen wurde, und fuhr auf ihm den steilen Teckberg hinab ins Lenninger Tal. Ihre Wagenspur ist noch heute zu erkennen, denn dort wächst es üppiger. Heute weiß man, warum: Im Jahr 1982 wurde bei Grabungen des Landesdenkmalamtes entdeckt, dass es sich bei der „Sibyllenspur“ um die Reste des römischen Limes handelt. Die Wissenschaftler stellten fest, dass zwei parallele Gräben das Tal durchzogen. Im Lauf der Zeit füllten sich diese mit Kalksteinen und fruchtbarer Erde. Durch das bessere Wachstum der Pflanzen sind die Gräben bis heute sichtbar. jr