Lokale Wirtschaft

„Warum ist eine Firma attraktiv?“

Der BDS Kirchheim ruft Schüler dazu auf, am fünften Wirtschaftspreis teilzunehmen

Eine neue Geschäftsidee, eine Werbekampagne, das Konzept für einen Onlineauftritt oder auch die Gestaltung eines Schaufensters – all das ist beileibe nicht nur Thema unter Geschäftsleuten. Unter dem Titel „Unternehmen im Fokus junger Menschen“ sind Schüler aufgerufen, sich Gedanken zu machen. Es geht um nichts Geringeres als um den „Preis der Wirtschaft“ des BDS Kirchheim.

Wie gestalte ich ein Schaufenster? - Die Fragestellung zur Teilnahme am Wirtschaftspreis kann durchaus auch ganz konkret und pra
Wie gestalte ich ein Schaufenster? - Die Fragestellung zur Teilnahme am Wirtschaftspreis kann durchaus auch ganz konkret und praktisch sein. Anschauungsobjekte finden sich reichlich.Foto: Jean-Luc Jacques

Kirchheim. Dem Bund der Selbstständigen (BDS) in Kirchheim liegt der Nachwuchs am Herzen. Zum fünften Mal schreibt die Gruppe nun schon den „Preis der Wirtschaft“ aus, der sich im Zweijahresturnus speziell an Schüler aller Kirchheimer Schulen richtet. Es gibt eigens eine fünfköpfige Projektgruppe, die regelmäßig ansprechende Themen auftut und sich um die eingesandten Arbeiten kümmert.

„Diesmal stellen wir ganz die jungen Leute und ihre Interessen in den Mittelpunkt“, berichtet BDS-Vertreterin Bettina Schmauder. Dabei geht es erst in zweiter Linie um das derzeit allerorten diskutierte Ziel, langfristig den Nachwuchs an Fachkräften zu sichern. Im Vordergrund steht das Bedürfnis, aus erster Hand zu erfahren: Was muss ein Unternehmen tun, um für junge Leute attraktiv zu sein? „Warum spricht mich ein Unternehmen an?“ ist die Frage, die sich jeder Teilnehmer zunächst einmal stellen könnte.

Dabei geht es aber nicht nur um Marketing-Aspekte. „Alle betriebswirtschaftlichen Themen können angesprochen werden, von der Produktion über die Verwaltung bis zum Vertrieb“, fasst Norbert Häuser vom BDS zusammen. Der ehemalige Schulleiter der Jakob-Friedrich-Schöllkopf-Schule hat den Eindruck, mit der Fragestellung offene Türen bei den Schulen einzurennen: „Hier geht es wirklich um fachpraktisches Arbeiten, das spricht Schüler an“, freut er sich.

Aufgerufen, eine Teamarbeit zum Thema „Unternehmen im Fokus junger Menschen“ abzugeben, sind Schülerinnen und Schüler aller Kirchheimer Schularten, allgemeinbildend und berufsbildend. Da es sich um eine Teamarbeit handelt, muss man mindestens zu zweit sein. Die Arbeiten werden in vier Kategorien eingestuft, nämlich die Klassen 8 bis 10 von Haupt- und Werkrealschulen, von Realschulen, Berufsfachschulen, Berufskollegs und Berufsschulen, von Gymnasien und als vierte Kategorie von den Klassen 11 und 12 der Gymnasien. „So ein Thema eignet sich auch für eine Seminararbeit in der gymnasialen Oberstufe oder für ein GFS“, wirbt Norbert Häuser. Doch wem die Theorie zu grau ist, der kann auch eine ganz praxisorientierte Arbeit wählen und beispielsweise die Gestaltung eines Schaufensters unter die Lupe nehmen. „Das ist eine Aufgabenstellung, die sich erstmals auch ganz konkret an Azubis richtet“, betont Frank Keller von der Projektgruppe Wirtschaftspreis.

Grundsätzliche Voraussetzung ist einfach, dass sich das Projekt auf ein Unternehmen bezieht, das in der Region Kirchheim seinen Sitz hat. Der Wettbewerb hat zum Ziel, junge Menschen zu motivieren, sich mit der wirtschaftlichen Situation Kirchheims auseinanderzusetzen. Sie sollen Probleme erkennen, erarbeiten, strukturieren und gegebenenfalls lösen – und das im Team und vielleicht auch fächerübergreifend.

Alle Teilnehmer der BDS-Projektgruppe, zu denen neben den genannten auch Oliver Schwarz und Hans-Joachim Most zählen, freuen sich, wenn interessierte junge Leute, die eine Themenidee haben, einfach bei ihnen nachfragen. „Da braucht man keine Berührungsängste zu haben“, lädt Bettina Schmauder dazu ein, kurze Wege zu nutzen und sich nicht durch Formalitäten Bange machen zu lassen. Natürlich kann man sich auch an seinen Schulleiter wenden oder an einen Lehrer, denn die Anmeldung erfolgt immer über die Schulen.

Zu gewinnen gibt es stattliche Summen: 3 000 Euro stellen die Mitgliedsbetriebe des BDS zur Verfügung, um junge Leute für Wirtschaft zu interessieren. Natürlich gewinnen sie dabei nicht nur Geld, sondern jede Menge Erfahrungen, wichtige Kontakte und oft auch eine völlig neue Einstellung zum heimischen Wirtschaftsleben. Ganz zu schweigen davon, dass mitunter nebenbei auch noch gute Noten in Schulfächern mit wirtschaftlicher Ausrichtung eingeheimst werden können.

Um die zwei Dutzend Arbeiten werden jeweils eingereicht. Die Initiatoren vom BDS sind gespannt, ob sie heuer mit der jugendorientierten Aufgabenstellung vielleicht noch mehr Schülerinnen und Schüler ins Boot holen. Dass der Wirtschaftspreis eine Winwin-Situation für alle Beteiligten bringt, steht außer Frage.

Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker, die auch heuer wieder die Schirmherrschaft innehat, bezeichnet die Auslobung des Preises als „Highlight der Stadt“.