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Was will denn nun die Politik?

Zu den Artikeln „Auch im Paradies hat die Freiheit Grenzen“ vom 13. August und „Kein Nachwuchs: Streuobstwiesen in Gefahr“ vom 9. Juli

So widersprüchlich geht man mit dem Thema um: Streuobstwiesenbesitzer, die dort unangemeldet mehr als 10 Kinder feiern lassen, riskieren ein Strafverfahren. Zelten darf er nicht, wenn er Lust hat, er muss es vorher genehmigen lassen. Holz lagern, Geräteschuppen bauen: verboten.

Glaubt man, so Nachwuchs zu finden? Meint die Politik, mit Strafen künftige Besitzer für dieses Gut erwärmen zu können? Also werden die ertraglosen Baumwiesen verschwinden. In unserer Gesellschaft wird alles, auch die Tälesbahn, am Ertrag gemessen. Da ändern „Streuobst-Pädagogen“ nichts. Das Infozentrum in Mössingen ist dem Besitzer egal, der von Nichtbesitzern wegen einer Feier angezeigt wurde. 15 Euro Zuschuss für einen Baumschnitt, der 50 Euro kostet, relativiert sich, wenn man 100 Bäume hat. So wird die Streuobstwiese zum teuren Hobby, da schon das Mähen nicht billig ist. Also verwildern viele.

Der Politik, die mit Bäumen Touristen anlockt, sind die Besitzer egal. Steuerlich absetzen geht nicht. Bäume werden nicht kostenlos kommunal gepflanzt, gemäht wird nicht von Tourismusprofiteuren. Die Politik lädt die Arbeit den Besitzern auf, beschneidet deren Rechte, bezahlt Unis, Aufpasser und Pädagogen und wundert sich, dass es weniger Obstbäume gibt. Dabei opfern Parlamente aller Ebenen als Vorbilder gerne Grünflächen für Bauland. Die Berichterstattung dazu im Teckboten ist wenig gründlich. Er ist Pressesprecher der Politiker aller Ebenen.

Edith und Karl König, Dettingen