Lokale Kultur

Wie heißt „Dingsbums“auf Englisch?

Zauberhafter Englisch-Unterricht mit „Herrn Wunderle“ Gerald Ettwein in der Naberner Zehntscheuer

Herr Wunderle lernt Englisch , Theater fYr Kinder in der Zehntscheuer Nabern
Herr Wunderle lernt Englisch , Theater fYr Kinder in der Zehntscheuer Nabern

Kirchheim. Allzu viel haben die Kinder wohl nicht gelernt bei Herrn Wunderles ungewöhnlichem Englischunterricht in der Naberner Zehntscheuer. Großes Vergnügen bereitete ihnen dagegen, dass sie eigentlich viel besser englisch sprechen als der ältere Herr in karierter

Hose und Filzpantoffeln, der immer wieder staunte, was die Kinder im Publikum schon alles wissen und problemlos ins Englische übersetzen können. Dazu brauchten sie nicht einmal ein „Dictionary“, das ja nur deshalb so heißt, weil es wegen der vielen fremden Worte so dick ist.

Einen Begriff werden sie hoffentlich nicht so schnell wieder vergessen, denn damit können sie selbst Menschen beeindrucken, die deutlich sattelfester in der Fremdsprache Englisch sind als Herr Wunderle – altgediente Englischlehrer zum Beispiel. Selbst promovierte Anglisten könnten zusammenzucken, wenn sie spontan beantworten müssen, wie man „thingamajig“ am besten übersetzt oder wie man umgekehrt punktgenau das vertrackte Allerweltswort „Dingsbums“ korrekt ins Englische überträgt.

Gleich vier ausgebuchte Vorstellungen in zwei Tagen sorgten dafür, dass das nach der Meinung von Gerald Ettwein alias Herr Wunderle „vielleicht schönste und unwichtigste Wort der englischen Sprache“ derzeit bei den Schülerinnen und Schülern in Dettingen, Gutenberg und natürlich Nabern selbst in aller Munde sein dürfte.

Auch wenn Herr Wunderle anfangs eher noch etwas verschlafen wirkte, war er plötzlich hellwach, als er von seinem Freund James zu dessen Geburtstag nach England eingeladen wurde. Da man in England bekanntlich immer einen Schirm braucht, packte er den als allererstes in eine wasserdichte Hülle, damit er nicht nass wird. Er musste dann aber feststellen, dass ein sein Publikum in Erstaunen setzender Zaubertrick gleichzeitig dafür sorgte, dass die eben noch in ein kleines Säckchen gestopften bunten Tücher plötzlich an dem nur noch aus dem Gerippe bestehenden „Umbrella“ baumelten. Hatte er zuvor Angst, dass der Schirm bei Regen nass werden könnte, wusste er jetzt ganz genau, dass man unter diesem „Schirm“ bei Regen zweifellos tropfnass wird.

Nachdem er Zahlen und Wochentage geübt und dabei für England kurzerhand die Zehn-Tage-Woche eingeführt hatte, probierte er unterschiedlichste Kopfbedeckungen durch, um als ideale Kopfbedeckung den Bowler-hat zu favorisieren. Dass der dann keine „Melone“ war, sondern nur ein Strandball – der aussah wie Plastikobst – störte den Wortakrobaten keinesfalls.

Den Unterschied zwischen dem deutschen „Pinsel“ und dem Englischen „pencil“ werden sich die begeisterten Teilnehmer der vergnüglichen Nachhilfestunde ebenfalls noch lange merken können. Der „pencil“, den Herr Wunderle aus einer braunen Papier-Einkaufstüte zog, war zuletzt immerhin rund drei Meter lang und passte damit in keinen Koffer mehr.