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„Wir sind hier noch nicht fertig“

Wird auch kommende Saison für die Ritter Maß nehmen: Till Pape. Foto: Tanja Spindler
Wird auch kommende Saison für die Ritter Maß nehmen: Till Pape. Foto: Tanja Spindler

Till Pape gilt nicht nur als Riesentalent im Basketball, sondern auch als ziemlich heller Kopf. Im Interview hat der 22-jährige angehende Mediziner verraten, warum ein Jahr Kirchheim nicht genug ist.

 

Till, vergangenes Jahr schien klar, dass die Knights für Sie nur Durchgangsstation zur ersten Liga sein werden. Haben Sie plötzlich ihr Herz an Kirchheim verloren?
Tatsächlich fühle ich mich sehr wohl hier. Ein wesentlicher Grund, weshalb ich mich entschieden habe, zu bleiben, ist allerdings die vergangene Saison, von der ich mir mehr erhofft habe. Was den Team- erfolg betrifft, aber auch meine eigene Leistung. Ich hatte vielleicht eine Handvoll Spiele, in denen ich hinterher das Gefühl hatte, du hast gemacht, was du wirklich kannst. Ansonsten war das sehr oft wie mit angezogener Handbremse. Das hat mich einige Male regelrecht wahnsinnig gemacht. Es hat einfach die Leichtigkeit gefehlt. Auch als Team sind wir anfangs unseren Möglichkeiten hinterhergerannt. Als es dann endlich besser lief, wurde die Saison vorzeitig abgebrochen. Ich habe einfach das Gefühl, dass ich hier noch etwas zu erledigen habe.

 

Was genau wollen Sie in der neuen Saison besser machen?
Ich arbeite in ganz vielen Bereichen intensiv an mir. Ich muss auf jeden Fall schneller werden, ich arbeite an meiner Athletik, am Ball-Handling, als Außenspieler natürlich auch daran, dass mein Dreier-Wurf konstanter wird.

 

Im Moment sieht es so aus, als bliebe der Kern der Mannschaft beisammen. Ein Faktor, der zählt?
Auf jeden Fall ein Faktor, den man nicht unterschätzen darf. Ich glaube, dass uns das unheimlich helfen wird. Es ist nicht nur das Eingespieltsein, es ist auch der Hunger, den jede Mannschaft braucht und den ich bei jedem spüre. Wir waren eine gute Truppe, haben eine gute Teamchemie. Ich meine sagen zu können, dass wir alle der Meinung waren, wir sind hier noch nicht fertig.

 

Sie studieren Molekularbiologie in Ulm und wechseln jetzt zur Humanmedizin. Was sind Ihre Pläne abseits des Courts?
Die Molekularbiologie ist ganz stark auf die Forschung ausgerichtet. Ich habe gemerkt, dass mir der Kontakt mit Menschen wichtig ist. Deswegen könnte ich mir gut vorstellen, im Arztberuf mit Patienten zu arbeiten.

 

Beide Fächer machen Sie im Moment zum idealen Corona-Hygienebeauftragten bei den Knights.
Ich glaube gegen diesen Job werde ich mich tatsächlich nur schwer wehren können. Bernd Köble