Kirchheim

„Wir verlieren wertvolle Bestäuber“

Bienen schützen
Symbolbild

Info Dass Insekten aussterben, gehört seit Erscheinen der „Krefelder Studie“ zur Allgemeinbildung. „Am wenigsten davon betroffen ist die Honigbiene. Sie ist das domestizierte Wildschwein unter den Bienenarten“, sagt Dr. Matthias Glaubrecht. Um die Wildbienen ist es jedoch schlecht bestellt. „Damit verlieren wir auch wertvolle Bestäuber“, weist Glaubrecht auf die ökonomischen Folgen hin. Alles, was der Mensch von Kaffee über Brot, Obst und Gemüse bis hin zu Bier und Wein am Abend konsumiere, werde von Insekten bestäubt. „Diese Tiere erbringen eine unentgeltliche Ökosystem-Dienstleistung“, sagt der Biologe. Kollegen hätten ausgerechnet, dass die Menschheit umgerechnet 500 Milliarden US-Dollar pro Jahr kompensieren müsste, wenn sie diese Dienstleistung nicht hätte. Fruchtbare Böden und sauberes Wasser seien noch gar nicht mit eingerechnet.

Gleichzeitig fehlten die Insekten als Nahrungsbasis von Vögeln. „Wir haben in den letzten 40 Jahren einen Verlust von 300 Millionen Vögeln allein in der EU“, sagt Glaubrecht. Ab 1980 seien die Vögel am Bodensee um 25 Prozent zurückgegangen. adö