Kirchheim

Zucchini im Tarnkleid

Zucchino oder Zierkürbis? - Wer weiß das heute schon. Foto: Maschek

Hobbygärtner sind Überraschungen gewöhnt, oft sind es unwillkommene. Das fängt beim Blumenzwiebelkauf an. Wer kennt das nicht: „Tulpen, rot“ steht frech auf dem Etikett, das am Säckchen mit zehn Zwiebeln baumelt. Gekauft! Was sich da ein halbes Jahr später stolz der Sonne entgegenreckt, sind knallgelbe Blütenkelche. Na gut, Hauptsache bunt, denkt sich der Gartenfreund und will kein Spielverderber sein. Farbkompositionen à la Keukenhof müssen eh auf der heimischen Scholle ein unerfüllter Traum bleiben.

Schluss mit lustig ist allerdings, wenn der Speiseplan unterm Gärtnerpech leidet. Genau das drohte der Kollegin: Als eingefleischte Zucchini-Liebhaberin erwarb sie kürzlich in der Gärtnerei ihres Vertrauens vorgezogene Zucchini-Pflänzchen und platzierte sie liebevoll im sonnigen Beet. Dort schaute sie voller Freude beim Wachsen zu. Doch oh Schreck, nach wenigen Tage zeigten die Pflanzen ihr wahres Gesicht: Statt leckerer Zucchini reiften ungenießbare Zierkürbisse heran!

Empört erntete die Hobbygärtnerin das größte Exemplar und machte sich damit auf den Weg zum Ort des Kaufes. Der Zierkürbis landete auf der Theke, wurde misstrauisch beäugt und in Quarantäne genommen. Die Auflösung brachte erst später ein Anruf vom Chef persönlich. Er versicherte, natürlich handle es sich um super-appetitliche Zucchini, keine Frage. Die gäbe es längst auch in gelb und noch dazu in kugeliger Form, eben ganz wie ein Zierkürbis.

Erleichtert band sich die Kollegin die Schürze um, um das vermeintlichen Ziergemüse in ein schmackhaftes Gericht zu verwandeln: Aus Zucchini im Tarnkleid wurde Zucchini im Blätterteig. - Hobbygärtner müssen eben immer auf Überraschungen gefasst sein, auch auf willkommene!