Lokale Wirtschaft

Zwischen Thujas und Halteverbot

Bei der Baumschulbörse auf der Hahnweide wechseln Pflanzen ihren Besitzer

Geordnet stehen zahlreiche Siebentonner an ihrem zugeordneten Platz auf der Baumschulbörse. Sie warten darauf, dass Pflanzen aller Art umgeladen werden. Aus der ganzen Region kommen Händler, dann herrscht immer geschäftiges Treiben auf der Hahnweide.

Flugs werden jeden Mittwoch Stauden von einem in den anderen Lkw umgeladen. Fotos: Jean-Luc Jacques
Flugs werden jeden Mittwoch Stauden von einem in den anderen Lkw umgeladen. Fotos: Jean-Luc Jacques

Kirchheim. Es ist kurz vor 18 Uhr. Die Luft ist schwül warm und der ers­ten Regentropfen fällt. Noch ist der große Parkplatz an der Kirchheimer Hahnweide menschenleer, denn ab Mittwochnachmittag besteht hier Halteverbot. In dieser Zeit befindet sich hier die sogenannte „Baumschulbörse“, in der Pflanzen an- und verkauft werden.

Werner Heiner ist der „Chef“ des Platzes und sorgt dafür, dass alles seinen geregelten Gang geht. Auch, dass ab 15 Uhr niemand mehr mit seinem Auto die Hahnweide zuparkt. Erst kurz nach 18 Uhr füllt sich an diesem Tag langsam der Parkplatz mit Lkws verschiedener Baumschulen, die aus der ganzen Region kommen.

Auf der Baumschulbörse können die Händler ihre Waren ein- und verkaufen. Zum Beispiel Thujas, verschiedenste Stauden oder auch Zierpflanzen. Privatpersonen sind allerdings ausgeschlossen, die Börse richtet sich nur an Baumschulen. Alle Transaktionen werden schon vorher im Internet mit Lieferschein geregelt und auf der Börse nur noch ausgeführt. So bleibt selten etwas übrig. Dies erspart unnötige Fahrtwege.

Bevor die Baumschulbörse auf die Hahnweide kam, war sie erst an mehreren anderen Orten zu finden. Doch hier gab es Probleme mit den Anwohnern. „Meist mussten die schweren Lastwagen durch Wohngebiete fah­ren, und auch die Beleuchtung des Platzes bis nachts um 11 war störend“, erklärt Werner Heiner. Auf der Hahnweide gibt es diese Probleme nicht. Dank des nahen Autobahnanschlusses entfällt die Fahrt durch Wohngebiete.

Bevor die Baumschulbörse auf die Hahnweide umziehen konnte, waren viele Schwierigkeiten zu überwinden. Im Jahre 2007 ging die Planung los. Der bestehende Platz wurde saniert und vergrößert. Als besonderes Prob­lem stellte sich die Beschaffenheit des Untergrunds heraus. Um eine Überflutung des Flugplatzes auszuschließen, musste beispielsweise erst ein neues Abwassersystem entwickelt werden. Insgesamt beliefen sich die Baumaßnahmen für den neuen Parkplatz an der Hahnweide auf über 200 000 Euro.

Mit dem neuen Platz besitzt die Baumschulbörse nun genug Fläche, und auch die Ausflügler, die zur Hahnweide möchten, finden viele Parkmöglichkeiten. – Außer eben am Mittwochnachmittag, wenn der Platz für die Börse reserviert ist. Am Anfang war der Platz nur für Baumschulen aus Württemberg gedacht. Doch heute kommen Baumschulen zum Beispiel auch aus Bayern. Mit bis zu 80 Händlern ist der Platz manchmal gerammelt voll.

Auf dem Parkplatz fahren alle an eine vorgeschrieben Position. Im Boden sind Metallplatten eingelassen, so wissen die Fahrer genau, wo sie hin müssen. „Alles läuft hier seinen geregelten Gang“, wie Heiner betont. Nach einem arbeitsreichen Tag stärken sich die Händler dann noch in der Gaststätte an der Hahnweide.

Parkplatz Hahnweide (Flugplatz) - BaumschulbšrseKarl-Heinz PfŠnder - Bšrsenplatz
Parkplatz Hahnweide (Flugplatz) - BaumschulbšrseKarl-Heinz PfŠnder - Bšrsenplatz