Kirchheim

Zwölfjährige kämpft für Klimaschutz

Klimaschutz Die Schülerin Ronja Stein aus Kirchheim setzt sich seit zwei Jahren für Umweltschutz ein: Sie bildet Kinder und Erwachsene weiter und ist gefragte Rednerin auf Klimaschutzveranstaltungen. Von Paul Buck

Ronja Stein hat ein Herz für Bäume und die Umwelt.Foto: Markus Brändli
Ronja Stein hat ein Herz für Bäume und die Umwelt.Foto: Markus Brändli

Ronja Stein - Personen dieses Namens scheinen ihr Leben gern der Umwelt zu widmen: 1998 gewann eine gewisse Ronja Stein den Umweltpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für die Idee, Popcorn als Transportverpackung zu verwenden. Zwanzig Jahre später setzt sich ihre Namensschwester aus Kirchheim ebenfalls fürs Klima ein. Etwa 400 Kinder hat sie bereits auf Akademien zu Klimabotschaftern ausgebildet. 200 Bäume hat sie bisher gepflanzt - und in den nächsten beiden Jahren sollen weitere 500 dazukommen.

Ronja Stein aus Kirchheim ist zwölf Jahre alt. Für die Umweltschutzorganisation Plant for the Planet wirkt sie als Klimabotschafterin. Um dem Klimawandel entgegenzuwirken, informiert sie auf zahlreichen Veranstaltungen über Klimagerechtigkeit. Über 15,2 Milliarden Bäume wurden dank Plant for the Planet weltweit schon gepflanzt.

Obwohl die Organisation großen Zulauf erhält, ist Ronja in der Szene etwas Besonderes. Sie ist nicht nur ein gern gesehener Gast bei Klimaschutztagen, Nachhaltigkeitskongressen und Pflanzaktionen. Sie wird auch regelmäßig eingeladen, selbst Vorträge zu halten. An 13 Klimaschutzaktionen hat sie bislang teilgenommen. Dafür reiste sie bis München und Monaco.

Als persönlich größten Erfolg bezeichnet sie ein Unternehmerfrühstück in Gersthofen. „Dort waren viele Firmenchefs, unter anderem der Leiter der Ikea-Niederlassung“, berichtet sie. Er erklärte sich daraufhin bereit, zwei Akademien zu finanzieren.

Ronja selbst wurde bei einer Akademie in Bad Boll ausgebildet. Ihre Biologielehrerin hatte sie darauf aufmerksam gemacht. Heute bekommt sie Hinweise auf Klimaschutzaktionen nicht mehr nur von der Lehrerin ihres Lieblingsfachs. Intensiv tauscht sie sich unter anderem mit Ines Christmann-Jacoby aus, die für nachhaltige Stadtentwicklung in Kirchheim zuständig ist. Klimaschutz-Events helfen ihr nicht nur dabei, in der Schule in Biologie und im Präsentieren zu glänzen. Zudem hat sie auch längst ein dichtes Netz gesponnen: Mit fünf Freunden hat sie an ihrer ersten Klimaaktion teilgenommen und knüpft seither jede Menge Kontakte. Welche Zwölfjährige kann schon von sich behaupten, gemeinsam mit dem Basketballkapitän und dem Oberbürgermeister aus Ulm für den Klimaschutz gekämpft zu haben?

Die Zwölfjährige hat große Ziele

Die Jesingerin fasst noch höhere Ziele ins Auge: „Ich möchte noch bekannter werden, weiter Vorträge halten und an Klimakonferenzen teilnehmen.“ Dabei geht es ihr letztlich nicht um ihre Person, sondern vielmehr darum, die Erde auch für folgende Generationen zu bewahren. Insbesondere, dass viele Menschen Müll nicht ordnungsgemäß trennen oder erst gar nicht in den Mülleimer werfen, nervt die Siebtklässlerin der Freihof-Realschule. Sie versucht selbst, zum Einkaufen immer mit Stofftüte oder Rucksack in die Stadt zu gehen und so wenig wie möglich auf Papier zu schreiben. „Das sind Dinge, die ich auch von anderen Menschen erwarte“, sagt sie. Das Gleiche gilt fürs Radfahren. Mit dem Fahrrad fährt sie täglich zur Schule, in die Stadt und zum Reitstall. Denn neben allem umweltpolitischen Engagement bleibt ihr auch immer noch genug Zeit für Hobbys.

Wie wird man „Botschafter für Klimagerechtigkeit“?

Akademien sind bei der Umweltschutzorganisation Plant for the Planet eintägige Veranstaltungen, bei denen Kinder ihr Wissen an andere Kinder weitergeben. Dies erfolgt theoretisch durch Vorträge, aber auch praktisch durch Baumpflanzaktionen. Klimabotschafter zu werden, ist das Ziel der Veranstaltungen. „Was können wir Kinder überhaupt tun?“, lautet die Frage, die hinter dem Engagement steht. Denn eines ist sicher: Reden allein stoppt das Schmelzen der Gletscher nicht. Maßnahmen gegen den Klimawandel werden auf den Akademien erarbeitet. Zum Abschluss präsentieren die jungen Leute ihre Ergebnisse Schulen und Eltern. Wer sich für Details interessiert, wird fündig auf: www.plant-for-the-planet.org.pb