Schüler als fleißige Helfer des Weihnachtsmanns im Café im Eckpunkt
Tüten für die Armen

Lebkuchen, Säfte und Co. landeten gestern in Weihnachtstüten, die bedürftigen Menschen in Kirchheim eine Freude machen sollen. Gepackt haben sie 20 Schüler der Freihof-Grundschule.

Kirchheim. Im Café im Eckpunkt ist den Viertklässlern die Freude über das bevorstehende Packen der Weihnachtstüten anzusehen. Neben Lebensmitteln des täglichen Bedarfs wie Konservensuppen kommen auch Weihnachtsgrüße in Form von Christstollen in die Tüten. Frisch gepackt werden sie bis Weihnachten von Mitarbeitern des Sozialen Dienstes der Stadt Kirchheim an bedürftige Menschen, Obdachlose und finanziell schwache Familien in der Teckstadt verteilt.

Als Religionslehrerin Renate Kromer-Süße mit ihren Schützlingen im Schlepptau in das Café in der Hindenburgstraße kommt, merkt man den Kindern die Aufregung sofort an. Sie scheinen es kaum erwarten zu können, endlich loslegen zu dürfen. Jeweils zu zweit füllen sie eine Tüte nach der anderen – insgesamt 75 Stück. Hilfe bekommen sie dabei von Ulrich Weiß vom Rotary Club Kirchheim-Nürtingen.

Mit 1 000 Euro unterstützt der Club die Aktion, deren Ausrichter die Diakonische Bezirksstelle Kirchheim ist. Neben Mitarbeiterin Claudia Brendel ist auch Martina Berchtold des Kreisdiakonieverbands mit von der Partie.

„Das macht voll Spaß!“, lässt ein fleißiger Helfer verlauten, als er mit seinem Klassenkameraden die nächste Tüte auseinanderfaltet. Das, was dann hinein kommt, stammt vom Marktkauf. Derweil erzählt Claudia Brendel, dass die Idee zum Weihnachtstütenpacken vor Jahren durch Kirchheimer Schüler entstanden sei. Als diese im Unterricht über Armut gesprochen hatten, sei ihnen aufgefallen, dass es auch vor Ort viele Bedürftige gibt. Also überlegten sie, wie man diese unterstützen kann. Daraufhin wandten sie sich an die Diakonische Bezirksstelle. Mittlerweile findet die Weihnachtstütenaktion alljährlich statt.

Für einen Moment ist es ganz still im Café, als Claudia Brendel den Kindern von einer Frau erzählt, die sich jedes Jahr riesig über das Weihnachtsgeschenk freut. Auch heuer konnte es die Frau kaum erwarten, eine liebevoll gepackte Tüte zu erhalten. Als sie dann aber ins Krankenhaus musste, wurde sie sehr traurig, weil sie dachte, sie müsste auf das Geschenk verzichten. Daraufhin war eine der Mitarbeiterinnen des Sozialen Dienstes so gerührt, dass sie beschloss, die Frau zu besuchen und sie mit dem Geschenk zu überraschen.

Durch die Aktion der Diakonischen Bezirksstelle erhalten viele ihr einziges Weihnachtsgeschenk, sagt Claudia Brendel. So ist sie besonders wertvoll – die große grüne Papiertüte zu Weihnachten, gepackt von eifrigen Kinderhänden.