Gemeinderat begrüßt Initiative der Schule – Start voraussichtlich ab dem Schuljahr 2015/16
Teckschule Dettingen plant Ganztagsbetrieb

Die Teckschule in Dettingen will ab dem Schuljahr 2015/16 den Ganztagsbetrieb für die Klassen 3 und 4 einführen. Der Gemeinderat hat das Vorhaben der Schule genehmigt – die Planungen haben begonnen.

Dettingen. Gleich zwei Mal stand das Thema „Schule“ auf der Tagesordnung der jüngsten Sitzung des Dettinger Gemeinderates. Zum einen signalisierte das Gremium seine Zustimmung für den Plan der Stadt Kirchheim, eine Gemeinschaftsschule an der jetzigen Rauner-Werkrealschule in Kirchheim einzurichten. Zum anderen setzte er sich mit einem ambitionierten Vorhaben für Dettingen selbst auseinander.

Ab dem Schuljahr 2015/16 soll an der Teckschule der Ganztagsbetrieb für die Klassen 3 und 4 angeboten werden. Bis spätestens 1. November muss der entsprechende Antrag beim Regierungspräsidium in Stuttgart gestellt und ein pädagogisches Konzept vorgelegt werden.

Grundsätzlich ging es an diesem Abend erst einmal um die Zustimmung zu dem Vorhaben. „Wir können heute noch nicht alle Fragen klären“, betonte Bürgermeister Rainer Haußmann.

So müsse man sich noch um die Finanzierung Gedanken machen und die räumlichen Voraussetzungen prüfen, auch im Hinblick auf das für eine Ganztagsschule benötigte Mittagessensangebot. Ideal wäre es laut Haußmann aber, an der Ganztags­schule eine Küche mit Personal einzurichten, die logistisch auch die ­Versorgung der Kindergärten mit gesundem, selbst gekochtem Mittagessen übernehmen könnte. „Das ist mit zusätzlichen Kosten verbunden, aber eine solche Küche möchten wir dennoch anstreben und in den Planungen besonders berücksichtigen“, so Haußmann.

Der Prozess stehe zwar noch weitgehend am Anfang, aber der Bürgermeister zeigte sich zuversichtlich: „Wir möchten ein positives Signal aussenden und alles daransetzen, dass wir für die Teckschule ab September 2015 die notwendigen Voraussetzungen für ein gerechtes Bildungsangebot mit guten Startchancen bereitstellen können.“

Marita Mayer, Rektorin der Teckschule, stellte dem Gemeinderat die ersten Überlegungen zum Ganztagsbetrieb vor. „Die Ganztagsschule bietet uns die Chance, neue Lern- und Arbeitsformen einzuführen, Lerngruppen zu strukturieren und Unterricht und Angebote besser zu verzahnen“, so Mayer.

Die weiteren Vorteile lägen vor allem in der besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie und der höheren Bildungsgerechtigkeit: Durch das „Mehr an Zeit“ sei der Bildungserfolg nicht mehr so abhängig von der Herkunft der einzelnen Kinder, sie könnten individuell besser gefördert, aber auch gefordert werden.

Auf dem Weg zur Ganztagsschule sollen alle am Schulleben Beteiligten mit eingebunden werden. Für das erweiterte Betreuungsangebot will die Schule auch außerschulische Partner wie die Vereine mit ins Boot holen und mit dem Schülerhort zusammenarbeiten. Erste Gespräche diesbezüglich wurden bereits aufgenom­men. „Da sind viele Kompetenzen verfügbar, die wir gerne nutzen wollen“, betonte Mayer.

Der Antrag stieß im Gremium auf Zustimmung. SPD-Gemeinderat Hermann Pölkow war begeistert von dem Vorschlag des Bürgermeisters, eine Frischkoch-Küche für die Kinder einzurichten: „Das unterstütze ich voll und ganz. Ich halte nichts von aufgewärmtem Essen aus Alu-Töpfen.“ Den Ganztagsbetrieb an der Grundschule befürwortete er ebenfalls, auch wenn er vom bisher gezeigten, vorläufigen Konzept noch nicht ganz überzeugt ist. „Es darf nicht die alte Schule unter neuem Namen sein. Ich hoffe, das lässt sich noch klarer herausstellen.“

Andreas Hummel von der CDU/Freie Wählervereinigung bezeichnete das Vorhaben als „guten Anfang zur richtigen Zeit“. Es gebe aber noch viele Fragen zu klären, beispielsweise nach der Finanzierung und eventuell notwendigen baulichen Maßnahmen. „Es müssen ein gutes Konzept und ein Zeitplan her“, betonte er mit Blick auf das sportliche Ziel, im September 2015 starten zu wollen.

„Ich halte es für richtig und wichtig, dieses Anliegen auf den Weg zu bringen. Es ist ein Anfang“, erklärte Bärbel Weinacht von der Freien Wählergemeinschaft. „Ich beneide den neuen Gemeinderat aber nicht um die Entscheidungen, die er in diesem Zusammenhang zu treffen hat.“

Der Dettinger Gemeinderat stimmte mehrheitlich für die Antragsstellung beim Regierungspräsidium Stuttgart. Damit ist der Weg für die weitere Planung freigegeben. Für Herbst ist eine umfassende Bürgerinformation vorgesehen.