Im Vortrag von Thaddäus Kunzmann in Lenningen ging es um aktuelle Zahlen und Prognosen zum demografischen Wandel. Mit 1,57 Kindern pro Frau liege die Geburtenrate in Baden-Württemberg aktuell so hoch wie seit 40 Jahren nicht mehr. Aber auch mit dieser Geburtenrate „hätte sich die Bevölkerung in 80 Jahren halbiert“, da diese 1,57 Kinder pro Frau von äußerst geburtenschwachen Jahrgängen geboren werden. „Ohne Zuzug lässt sich der Fachkräftemangel nicht bewältigen“, betonte Kunzmann. Mit Zuzug habe Baden-Württemberg nach aktueller Prognose 2045 leicht mehr Einwohner als 2016 - anders als etwa Sachsen-Anhalt, das ein Minus von mehr als 20 Prozent erwarte. „In Baden-Württemberg reden wir nicht über einen Rückbau, sondern einen Ausbau der Infrastruktur.“ Doch Zuwanderer seien nicht mehr aus Osteuropa zu erwarten: „Die Länder Osteuropas haben niemanden mehr herzugeben.“ Daher müsse der Blick über Europa hinaus reichen. Die Schere zwischen Pflegepotenzial und Pflegebedürftigkeit gehe mit den Jahren immer weiter auseinander, sagte Thaddäus Kunzmann und mahnte, möglichst oft die Bedürftigkeit zu verhindern, durch Bewegung, weniger Rauchen, geringeren Alkoholkonsum und gesunde Ernährung. pd
Thaddäus Kunzmann mit neuesten demografischen Trends