Kreis Esslingen. Es war eine Mischung aus Schnee und Regen, die in der Nacht zum Montag und gestern Morgen niederfiel und so manchem Verkehrsteilnehmer zum Verhängnis wurde. So verzeichnete die Polizei in der Zeit zwischen 19 Uhr am Sonntag und zehn Uhr am gestrigen Montag 28 witterungsbedingte Unfälle im Landkreis Esslingen. Der Schaden beläuft sich auf etwa 71 000 Euro. „Bei einer solchen Witterung liegt das aber im Rahmen“, sagte Michael Schaal von der Polizei Esslingen gestern gegenüber dem Teckboten.
Glücklicherweise blieb es in den meisten Fällen bei Blechschäden. „Es waren typische Rutschunfälle“, fügte Michael Schaal hinzu. Ein Unfall in Nürtingen allerdings lief nicht ganz so glimpflich ab: Eine elfjährige Schülerin wurde gestern gegen 8 Uhr von einem Auto erfasst, als sie mit ihrem Fahrrad den Fußgängerüberweg bei der Stadtbrücke überquerte. Der Autofahrer war zu schnell unterwegs, sodass das Heck des Fahrzeugs ausbrach. Durch die Kollision wurde die Schülerin gegen eine Hauswand geschleudert. Sie musste mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht werden. Ohne sich um das verletzte Mädchen zu kümmern, fuhr der Unfallverursacher davon. Die Polizei bittet nun Zeugen unter der Telefonnummer 07 11/39 90-4 20 um Hinweise. Sie vermutet, dass es sich bei dem Fahrzeug um einen blauen BMW handelt.
Dass es in der Teckstadt und Umgebung zu keinen größeren Unfällen kam, dafür sorgten unter anderem die Mitarbeiter der Kirchheimer Straßenmeisterei, die in der Nacht zum Montag mit elf Streufahrzeugen unterwegs waren. „Wir hatten alles im Griff“, betont Markus Schweizer, der bis Mitternacht im Einsatz war. Nur ein Mal sei es kritisch gewesen, als dem Streufahrzeug auf der Bissinger Steige an einer besonders steilen Stelle ein Lkw entgegenkam. „Wir mussten aneinander vorbei. Das war schon ein bisschen eng“, unterstreicht der Mitarbeiter der Straßenmeisterei.
Während sich die Auto- und Lkw-Fahrer vor allem im Berufsverkehr über Schneematsch und glatte Straßen ärgerten, freuten sich am Wochenende hingegen alle Wintersportbegeisterten: So tummelten sich zum Beispiel am Skilift an der Pfulb bei Schopfloch zahlreiche Skifahrer und Snowboarder. Eine geschlossene Schneedecke mit einer Höhe von gut 40 Zentimetern ließ dort die Herzen der Wintersportfans höher schlagen. „Es war einiges los. Vor allem am Samstag waren die Bedingungen ideal, das Wetter war traumhaft. Deshalb hatte der TSV Schopfloch seinen Skikurs vorgezogen“, erzählt Marianne Allgaier, die den Lift zusammen mit ihrem Mann Walter und ihren Brüdern Eberhard und Peter Weber betreibt. Die Wintersportsaison habe heuer besonders früh begonnen, freut sich Marianne Allgaier. Sie hofft nun, dass das Wetter auch am kommenden Wochenende und vor allem in den Weihnachtsferien mitspielt. „Aber wir sind zuversichtlich, die Aussichten sind gut.“
Das bestätigt Peggy Hofheinz vom Stuttgarter Wetterdienst: Zwar ist heute und morgen Tauwetter angesagt. Aber schon für die Nacht zum Donnerstag kündigt sich die nächste Kaltfront an, die neue Schneefälle mit sich bringt. „Dann gehen die Temperaturen wieder in den Keller.“ Für die Verkehrsteilnehmer heißt das aber: vorausschauend fahren und die Geschwindigkeit den Wetterbedingungen anpassen, verdeutlicht Michael Schaal von der Polizei. „Man muss immer damit rechnen, dass es beispielsweise auf Brücken gefroren ist.“ Absolute Pflicht seien deshalb Winterreifen.
Bleibt die Frage: Wie stehen die Chancen auf weiße Weihnachten? „Genau sagen kann man das jetzt noch nicht“, gibt Wetterexpertin Peggy Hofheinz zu bedenken. „Momentan sieht es aber so aus, als ob die Kälteperiode anhält. Es besteht also Hoffnung . . .“