Sommernachtskino gut gestartet – Vier Weindorfwirte hochzufrieden
Tolle Kinonächte, volle Lauben

Nach einem guten Start des Kirchheimer Sommernachtskinos hofft Veranstalter Reimund Fischer in den kommenden zwei Wochen bei traumhaftem Sommerwetter die 18 000-Marke knacken zu können. Hochzufrieden hat sich Weindorf-Wirt Michael Holz über das Laubenfest auf dem Rollschuhplatz geäußert.

Kirchheim. Es war Reimund Fischer klar: „Wir könnten „Ziemlich gute Freunde“ vier Mal zeigen und es wäre jedes Mal volles Haus.“ Durch den Kassenrenner aus Frankreich in Verbindung mit einem herrlichen Sommerwetter legte das zehnte Kirchheimer Sommernachtskino am „Dankeschön-Tag“ einen Traumstart hin. Und auch der zweite „Ziemlich beste Freunde“-Abend war ausverkauft. Dennoch erhielten die Streifen in den ersten zehn Kinotagen nicht die erhoffte Resonanz beim Publikum. Auch nicht „Starbuck“, der sonst noch nirgendwo lief.

Fischer sieht die Ursache zum einen in der Parallelveranstaltung des Kirchheimer Weindorfs, zum anderen aber auch in den Filmen selbst. Denn die „Kracher“ kommen erst noch. „Türkisch für Anfänger“, „The Best Exotic Merigold Hotel“, „Eine ganz heiße Nummer“, „Lachsfischen im Jemen“, „Sommer in Orange“, zum dritten Mal „Ziemlich beste Freunde“ und zum guten Schluss der Party-Kultfilm „Rocky Horror Picture Show“. Komödien, die die Lachmuskeln strapazieren und gute Stimmung verbreiten, sind angesagt. Ebenso sehenswert: die Dramen „Barbara“ mit Nina Hoss und der von der Firma Leki gesponserte Film „Wie zwischen Himmel und Erde“, der im von China besetzten Tibet spielt.

„Mit durchschnittlich 550 Zuschauern pro Abend liegen wir momentan auf einer Linie mit den Kinogängerzahlen des vergangenen Jahres“, sagt der Eventveranstalter. Reimund Fischer ist aber überzeugt, dass das zehnte Sommernachtskino nochmals eine Steigerung erfährt. 15 sommerliche Filmabende im schönsten Freiluftkinosaal am Albtrauf liegen noch vor den Cineasten. „Wenn das Wetter so fantastisch bleibt, werden wir über 15 000 Besucher bekommen und vielleicht sogar die 18 000er Marke knacken können“, hofft der Veranstalter und berichtet mit einem Blick über den Zaun: „Allein die Rocky Horror Picture Show haben in Ludwigsburg über 2 500 Leute gefeiert.“

Das Projekt Kinder-Kirche-Kino-Festival in der Martinskirche ging am vergangenen Wochenende in die fünfte Runde. Es wurde 2007 von der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde und den Sommernachtskino-Veranstaltern, unterstützt durch die Firma Möbel-König, aus der Taufe gehoben. Am Wochenende sahen über 100 Kinder mit ihren Eltern „Azur und Asmar“ sowie „Stella und der Stern des Orients“, pädagogisch ausgewählte Filme, die sie sonst nicht zu sehen bekommen, wie Pfarrer Jochen Maier von der Martinskirchengemeinde sagt. „Es ist für uns wichtig, dass die Kinder mit dem Kirchenraum vertraut werden und erfahren, dass es kein fremder, aber ein besonderer Raum ist.“ Dazu trägt vor allem auch die an die Filme anschließende Führung von Pfarrer Maier durch das Kirchenschiff und auf den Dachboden der Martinskirche bei. Der Höhepunkt für die Buben und Mädchen ist die Turmbesteigung.

Den Kirchturm der evangelischen Stadtkirche zu besteigen, ist übrigens während des Sommernachtskinos täglich von 19.30 Uhr bis 21 Uhr möglich.

„Kirche ist mitten im Leben. Deshalb macht die Verbindung Kirche – Sommernachtskino Sinn“, sagt Jochen Maier. Auch der ökumenische Kino-Gottesdienst, der gestern um 10.30 Uhr auf dem Martinskirchplatz stattfand und von der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) in Kirchheim veranstaltet wird, wurde sehr gut angenommen.

Mit rund 15 000 Gästen überaus gut besucht war in den vergangenen 18 Tagen Kirchheims „fünfter Ortsteil“ – das Laubendorf. So können die vier Weindorf-Wirte Walter Brackenhammer, Robert Ruthenberg, Michael Holz und Uwe Burk mit ihrer Bilanz nur eines sein: hochzufrieden. „Vom Wetter her war es das Beste, was ich in den letzten zwölf Jahren erlebt habe“, freute sich Michael Holz. „Die Stimmung war toll und es war auch gut, wenn die Tageshitze abends etwas abgekühlt hat.“

Am vergangenen Samstagabend zog die Basketballtruppe der Kirchheim Knights auf Einladung der Vorstandschaft ins Laubendorf ein. 


„Junge, Junge, können die futtern. Die haben die Speisekarte rauf und runter gegessen“, staunte der Bärenlaubenwirt nicht schlecht. Kein Wunder, vergangenen Mittwoch startete für die Kirchheimer Korb-„Ritter“ die Trainingsrunde. Das macht hungrig.

Und was war in dieser Saison das Lieblingsgetränk im Kirchheimer Weindorf? „Rosé-Schorle. Eine Flasche Rosé gekühlt im Kübel und dazu drei Flaschen Mineralwasser“, verriet Michael Holz. Auch der badische Opfinger Spätburgunder Weißherbst lief bei diesen hochsommerlichen Temperaturen gut die Kehle hinunter.

Der absolute Renner aber war der Trink des Jahres namens „Hugo“. Er hätte auch „Eugen“ oder „Rudi“ heißen können, doch der Südtiroler Barkeeper, der das leichte Sommergetränk kreierte, nannte es schlicht und ergreifend „Hugo“. Dabei handelt es sich um ein Prosecco-Schorle mit Holundersirup und frischer Minze und Eis im Weinglas und wird gerne von Jung und Alt getrunken, wie der Bärenwirt sagte.

Nach getaner Arbeit konnten die vier Weindorfwirte gestern Abend auf ihren Erfolg des 24. Laubenfestes anstoßen. Natürlich mit einem „Hugo“ in der Hand.

Sommernachtskino-Veranstalter Reimund Fischer muss derweil noch Karten abreißen und Filmrollen einlegen, bevor auch er die Sektkorken knallen lassen kann.