Kirchheim. In der Fußball-Bezirksliga haben die SF Dettingen und die SGEH einen kleinen Schritt nach vorne gemacht. Während die SGEH auf den letzten Drücker in einer dramatischen Partie noch ein 3:3 gegen den FC Donzdorf retteten, holten die Sportfreunde den Zähler über eine Nullnummer. Weniger erfreulich verlief der gestrige Sonntag für den TV Neidlingen und den VfL Kirchheim.
Die Premiere der Kirchheimer auf dem neuen Kunstrasenplatz war schön anzusehen, aber ohne Zählbares. „Wir haben den TSV Deizisau in Grund und Boden gespielt“, zeigte sich VfL-Coach Michel Forzano zwar in Sachen Angriffslust seines Teams überwältigt. Einziges Problem: Tore für die Gastgeber gab es keine. „Zu oft haben wir vor dem Tor die falsche Entscheidung getroffen“, meinte der Trainer. Die Deizisauer, am vergangenen Donnerstag Bezwinger des Tabellenführers FC Frickenhausen, ließen es gemächlicher angehen, bewiesen dabei große Effektivität. „Im Gegensatz zu unserer Mannschaft waren beim TSV erwachsene Männer dabei“, stellte Forzano angesichts seiner jungen Elf fest.
Das neue Spielfeld hat sich trotzdem bewährt. „Der Kunstrasen hat eine Topqualität, Kompliment an alle, die für den Umbau gesorgt haben“, schwärmt der VfL-Coach. Das Okay der Abteilungsleitung für die kommenden Spiele hat Forzano schon. Vielleicht fallen dann ja auch Tore.
Neidlinger Negativrekord
Im vergangenen Jahr verloren die Neidlinger in Göppingen mit 3:5, diesmal hieß es 2:5. „Gegner und Platz liegen uns offenbar nicht“, stellte Neidlingens Spielertrainer Patrick Kölle nach dem Schlusspfiff fest. Zu allem Überfluss muss der TVN womöglich bis zur Winterpause auf Steffen Kuch verzichten. Bei einem Sprintduell gefoult, musste er mit Verdacht auf Bänderriss ins Krankenhaus. Die Göppinger, daheim weiterhin ungeschlagen, bespielten den TVN nach allen Regeln der Kunst. Binnen 17 Minuten setzte es fünf Gegentreffer - Neidlinger Negativrekord seit dem Wiederaufstieg. Kurios: Zur Pause stand es noch 0:0, Mitte der zweiten Halbzeit 0:5. Dass Heiko Kölle noch zweimal für den TVN traf, machte die Sache erträglicher. „Außerdem hat uns Torwart Christopher Gneiting mit einigen Glanzparaden vor einer höheren Niederlage bewahrt“, meinte Kölle.
Nullnummer als Mutmacher
Für die SF Dettingen brachte das 0:0 gegen den FC Rechberghausen zwar nur einen Punkt, aber neue Erkenntnisse. So hat sich Torwart Tim Koch vom Notnagel zur Stammkraft entwickelt. Gestern hielt der Schlussmann, zuletzt dreifacher Elfmeter-Killer, den Kasten sauber. Die Offensive blieb freilich blass, die beste Gelegenheit vergab Francesco Di Martile, dessen Heber Beute von Torhüter Marcel Mulke wurde. Der FC war mit der Empfehlung von drei Siegen in Serie und 13:4 Toren angerückt. „So schön der Punkt auch ist, wir benötigen Siege, um aus der Abstiegsregion heraus zu kommen“, sagte Renz. Mit dem Einsatzwillen zeigt sich der Fußball-Abteilungsleiter zufrieden. „Die Jungs geben alles“, betont er. Nächsten Sonntag müssen die Sportfreunde zum TSV Neckartailfingen, der sich per 2:1 in Neuhausen Luft verschaffte.
Die SGEH lebt
Ein Lebenszeichen hat die SGEH bereits beim 4:2 am vergangenen Donnerstag beim TSV RSK Esslingen ausgesendet, dem ersten Sieg seit dem 16. September, doch wie sich das Team von Dieter Hiller gestern gegen den FC Donzdorf mental verhielt, war noch bemerkenswerter. Kapitän Marc Weger und seine Mitstreiter steckten dabei etliche Tiefschläge weg. Nach vier Minuten lag die SGEH bereits 0:1 hinten (Torschütze Marc Heinzmann per Kopf nach Ecke), vor der Pause folgte noch das 0:2 durch Alexander Simperl.
Doch die Sportgemeinschaft meldete sich eindrucksvoll zurück. Kevin Rieke versenkte zunächst einen Foulelfmeter rechts unten, Dennis Oswald traf gar zum 2:2. In der Nachspielzeit folgte ein Hauch von Fußball-Wahnsinn. Erst das 3:2 für Donzdorf durch Simperl, dann traf erneut Rieke. Sein Drehschuss aus 18 Metern landete in der dritten Minute der Nachspielzeit im Tor. Schiedsrichter Sascha Conrad pfiff gar nicht mehr an. „Dieses Remis fühlt sich an wie ein Sieg“, so der SGEH-Coach. Vier Zähler aus zwei Spielen - die Laune steigt. „Ich habe zur Pause in der Kabine gespürt, dass die Mannschaft will“, berichtete der SGEH-Trainer, der nach dem 2:2 Mühe hatte, sein Team zu bremsen. „Da kannst du diese Jungs nicht mehr halten“, beschrieb Hiller diese Phase augenzwinkernd. Reimund Elbe