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Totengedenktage rücken in den Fokus

Rituale, Grabschmuck und Beratung zu Allerheiligen und Totensonntag

Im Herbst laufen die Friedhofsgärtnerinnen und -gärtner noch einmal zur gestalterischen Höchstform auf. Foto: Bund deutscher Friedhofsgärtner im Zentralverband Gartenbau e.V.

GdF. Wenn die Tage kürzer werden, rücken die Totengedenktage in den Fokus: Allerheiligen am 1. November, Allerseelen am 2. November, der Volkstrauertag am 16. November und der Totensonntag am 23. November. Für viele Menschen sind diese Tage ein wichtiger Anlass, Friedhöfe zu besuchen, innezuhalten und durch Kerzenlicht und Blüten ein sichtbares Zeichen der Verbundenheit zu setzen. Friedhöfe präsentieren sich in dieser Zeit besonders stimmungsvoll, getragen von Wärme, Würde und leiser Symbolik.

Rituale des Gedenkens

Das Entzünden einer Kerze ist eines der stärksten Zeichen des Gedenkens und schafft ein stilles Licht der Nähe. Seit 2015 bieten Friedhofsgärtnereien exklusiv lilafarbene Grablichter an, die vielerorts zu eindrucksvollen Lichteraktionen rund um die Gedenktage genutzt werden.

Ebenso essenziell ist der Blumengruß: Ein Strauß, eine Schale oder ein individuelles Gesteck machen die Erinnerung sichtbar und persönlich. Als Grundlage für Kränze und Gestecke werden oft Tannenzweige, Wacholder, Moos und andere Exoten verwendet, die auch bei Wind und Wetter lange attraktiv bleiben, erklärt Michael Ballenberger, Friedhofsgärtner aus Frankfurt und Vorsitzender des Bundes deutscher Friedhofsgärtner (BdF).

Herbstpflanzen und Gestaltung

Im Herbst zeigen Friedhofsgärtnerinnen und -gärtner noch einmal ihr hohes gestalterisches Können. Neben beliebten Klassikern wie Callunen und Minicyclamen liegen sogenannte „Herbstzauber“-Pflanzen im Trend. Farbakzente setzen Chrysanthemen in warmen Orange-, Gelb- und Rottönen, Bergenien und Sedum, ergänzt durch Gräser wie Carex albula und Freilandfarne.

Für Gestecke und Kränze kommen robuste Naturmaterialien zum Einsatz, wobei viele verschiedene Formen und Variationen möglich sind. Beliebt sind symbolische Formen wie Herz, Engel oder Kreuz. Michael Ballenberger ergänzt, dass beispielsweise die Lieblingsblumen des Verstorbenen in Gestecke oder in die Grababdeckung eingearbeitet werden können.

Feinarbeit mit Gefühl

Die Gestaltung rund um die Totengedenktage ist stets individuell. In der Beratung geht es um die Wünsche, Biografien und Symbole der Verstorbenen, aber auch um praktische Aspekte wie Standort, Pflegeaufwand und Haltbarkeit. Fachbetriebe verbinden dabei die persönliche Handschrift mit handwerklicher Qualität.

Auf Wunsch übernehmen Friedhofsgärtnereien auch Pflegeleistungen bis hin zur Dauergrabpflege, damit Gräber nicht nur an den Gedenktagen, sondern das ganze Jahr oder über Jahrzehnte wertig und gepflegt sind.