Garten im Herbst
Traumhaft zu jeder Jahreszeit

Der Garten am Abend

Zu einer gemütlichen Terrasse, die zum Verweilen einlädt, gehören ein befestigter Boden und eine Mauer bzw. Randbepflanzung, mit der die Terrasse als geschützter Raum erlebt wird. Stimmungsvolles, bewusst platziertes Licht erlaubt das Beisammensein selbst bei Anbruch der Nacht. Foto: Graf Luckner/BGL

BGL. Endlich Feierabend, ab nach Hause. Es ist leider wieder später geworden als geplant, dies und das musste noch erledigt werden, der versprochene Anruf kam auch erst viel später als erwartet und dann noch die kleinen Staus und Baustellen auf den Straßen ...

So oder ähnlich geht es uns allen hin und wieder: Man kommt erst nach Hause, wenn die Sonne schon ziemlich niedrig steht. Gerade jetzt im Herbst, wenn es schon früh dunkel wird, erleben wir das eigene Grün unter der Woche eher im Dämmerlicht. „Bevor eine Landschaftsgärtnerin oder ein Landschaftsgärtner einen Garten plant, wird die Kundschaft immer auch danach gefragt, für welche Zwecke und zu welchen Zeiten sie ihr Grundstück am meisten nutzen werden", erklärt Wolfgang Groß vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL). „Tatsächlich realisieren viele dann beim Nachdenken, dass sie den Garten und die Terrasse doch überwiegend am Abend erleben - zumindest werktags." Für die Gartenplanung und -gestaltung ergeben sich daraus einige praktische Konsequenzen, damit der Garten zum abendlichen Erlebnisort und die Terrasse zum Wohnzimmer unter freiem Himmel wird: Der perfekte Raum für gemütliche Abende mit Familie und Freunden.

Die Terrasse

Zunächst einmal ist es die gemütliche Terrasse, die zum Verweilen einlädt. Dazu gehören ein befestigter Boden und eine Randbepflanzung, mit der die Terrasse als geschützter Raum erlebt wird. Gut platzierte Sichtschutzelemente sorgen dafür, dass man sich geborgen fühlt: Zunächst ist es natürlich wichtig, dass die Terrasse gegen Einblicke von außen abgeschirmt ist - sonst sitzt man im Licht wie auf einem Präsentierteller. Aber auch zum Schutz gegen Wind und zur Geräuschdämmung empfiehlt es sich, den Bereich von mindestens einer Seite mit einer Gehölzhecke, größeren Gräsern, einer begrünten Wand oder einer Pergola zu umrahmen. Nun braucht es noch bequeme Sitzmöbel, einen ausreichend großen Tisch, vielleicht einen Grill oder gar eine Außenküche. Im besten Fall plant man auch eine Überdachung mit ein, damit man im Sommer im Schatten sitzt und im Herbst und Winter sogar bei leichtem Regen oder romantischem Schnee das Freie genießen kann. Eine schöne Möglichkeit ist zum Beispiel eine gläserne Terrassenüberdachung mit integrierter Markise. Wer mag, kann zusätzlich flackernde Windlichter oder eine Feuerschale für wohliges Ambiente aufstellen - sowohl während der warmen Monate als auch im Winterwonderland ein Highlight.

Das Licht

Mit einem durchdachten Lichtkonzept - je nach persönlichem Geschmack können das solarbetriebene Laternen, stimmungsvolle Lichterketten oder auch sanfte Bodenstrahler sein - wird der Abend auf der Terrasse lang. Für stimmungsvolle Szenerien sorgen Strahler mit Zeitschaltuhr im Garten, die besondere Bäume, Sträucher oder Skulpturen während der Abendstunden (nicht während der Nacht!) kunstvoll hervorheben. Das hat zusätzlich den Vorteil, dass man den sich verdunkelnden Garten auch vom Wohnzimmer aus genießen kann. Um Wege sicher begehbar zu machen, sind Lichtquellen zu empfehlen, deren Lichtkegel ausschließlich auf den Boden fallen und dort die wesentlichen Bereiche erhellen. Streulicht, insbesondere nach oben, sollte man besser vermeiden, ebenso in die Gehwegplatten integrierte Strahler, da sie eher blenden, die Orientierung erschweren und nachtaktiven Tieren den Lebensraum zu stark erhellen. „Für eine insektenfreundliche Beleuchtung raten wir zu LED-Leuchten mit maximal 1500 bis 2200 Kelvin", hebt Wolfgang Groß hervor. „Diese Farbtemperatur nehmen Insekten kaum wahr und sie werden daher kaum von solchen Lichtquellen angezogen", erklärtGroß. Ganz wichtig: alle Lichtquellen nur dann anschalten, wenn man den Garten in der Dämmerung und nachts selbst bewusst genießen möchte.

Die Pflanzen

Die Pflanzen spielen bei einem gelungenen Abendgarten die Hauptrolle - besonders solche, die nicht nur tagsüber, sondern auch in der Dämmerung ihre Schönheit entfalten. Weiß- bzw. hellblühende Stauden und Gehölze strahlen im letzten Tageslicht wie kleine Sternchen zwischen den grünen Blättern. Während der kühleren Jahreszeit kommen dann die Formen und Strukturen besonders gut zur Geltung - die fedrigen Wedel des Pampasgrases, die gedrehten Äste der Korkenzieherweide oder die trockenen Samenstände der Stauden, auf denen sich die ersten Schneekristalle niederlassen und sich das Licht glitzernd verfängt. Faszinierend sind auch Duftpflanzen, die das gesellige Beisammensein zu einem aromatischen Fest machen. Das Waldgeißblatt beispielsweise verströmt an warmen Sommerabenden einen intensiven, süßen Duft - der Winterschneeball gönnt der kalten Jahreszeit sein Vanille-Parfüm. Wolfgang Groß.: „Ein Abendgarten ist ein Freiluft-Wohlfühlraum, der alle Sinne anspricht und die Seele streichelt - unabhängig von der Jahreszeit. Ob an warmen Sommerabenden oder kuschelig eingepackt beim Wintergrillen im Schneeparadies. Ein gut geplanter Garten, der auch den Abend mitdenkt, ist wirklich ein Garten zum Verlieben." Weitere Informationen zu individuellen Gestaltungen und die Kontaktdaten von Garten- und Landschaftsbaubetrieben in Ihrer Nähe gibt es auf www.mein-traumgarten.de.