Generalsanierte Bissinger Kelter kostet Gemeinde 803 104 Euro – Bürgermeister: Neubau wäre erheblich teurer gekommen
Trotz Mehrkosten rundum zufrieden

Mit rund 803 000 Euro liegen die Kosten für die generalsanierte Bissinger Kelter um 3,7 Prozent über den Berechnungen. Dennoch äußerten sich Verwaltung und Gemeinderat nach dem Motto „Es hätte schlimmer kommen können“ positiv über die Zahlen.

Trotz Mehrkosten rundum zufrieden
Trotz Mehrkosten rundum zufrieden

Bissingen. Sowohl Gemeindeverwaltung als auch Bürgervertreter waren mit dem Ergebnis in doppelter Hinsicht „rundum zufrieden“: Die alte Bissinger Kelter aus dem Jahre 1797 ist wieder ein Schmuckstück und der örtliche Bauhof ist glücklich. Bauhofleiter Uli Pangerl und seine Mitarbeiter fanden darin nach der Generalsanierung ein speziell auf ihre Bedürfnisse eingerichtetes Domizil.

Ursprünglich wollte die Kommune nach einer Abspeckaktion der Kosten 706 000 Euro ausgeben. Doch historische Gebäude, zumal

solche aus dem Jahre 1797, sind wahre „Wundertüten“. Dabei kann es immer wieder vorkommen, dass Schäden einen Rattenschwanz an Kosten nach sich ziehen. So mussten Abwasser- und Wasserleitungen erneuert, die Telefonzelle an der Kelter verlegt, verdeckte Altschäden an den Fachwerkschwellen behoben und alte Balken im Dachstuhl erneuert werden, um die Standsicherheit des freitragenden Hänge- und Sprengwerks nicht zu gefährden.

Darüber hinaus erhielten ein gemeindeeigenes Gebäude und das Lehrerhaus in der Nachbarschaft eine Pelletzentralheizung, die auch die Kelter mit Wärme versorgt. Daher vergab die Gemeinde weitere Aufträge, die mit zusätzlichen Kosten in Höhe von rund 70 350 Euro zu Buche schlugen. Letztendlich betrugen die Gesamtkosten 803 104 Euro und überschritten die mit den Zusatzaufträgen veranschlagte Summe um 3,7 Prozent.

„Das ist für ein denkmalgeschütztes altes Gebäude, bei dem die Schäden erst im Verlauf der Arbeiten zu- tage traten, ein gutes Ergebnis“, wollte Gemeinderat und stellvertretender Bürgermeister, Siegfried Nägele, nicht meckern. Das sah auch Bürgermeister Wolfgang Kümmerle so, der dem Gremium versicherte: „Ein Bauhofneubau wäre mit anderthalb Millionen Euro die Gemeinde wesentlich teurer gekommen.“ Das Land bezuschusste die Sanierung des historischen Gebäudes mit 90 000 Euro.