Fussball Bezirksliga
TSVW überzeugt in Außenseiterrolle

Fußball-Bezirksliga Dem Teck-Quartett gelingt ein Formanstieg: Trotz zweier Niederlagen sind die Trainer unisono zufrieden mit den gestrigen Mannschaftsleistungen. Für eine Überraschung sorgen die Weilheimer. Von Helge Waider

Vier Teck-Vereine waren gestern in der Fußball-Bezirksliga aktiv. Und obwohl es zwei Niederlagen - für die SGEH und den TV Neidlingen - setzte, waren die Übungsleiter mit den jeweiligen Leistungen ihrer Teams zufrieden. An der Tabellenspitze des Bezirks­oberhauses tummeln sich neben dem FV Neuhausen weiterhin die beiden Furore-Aufsteiger JC Donz­dorf und FC Esslingen, dem gestrigen Gegner der SGEH.

10 bis 15 Prozent bis zum Remis

Die Älbler kamen nach zwei Auftaktsiegen mit breiter Brust in die Kreisstadt - und enttäuschten auch gegen die Elf von Lothar Mattner nicht. Allerdings hatte der FCE der SGEH eines voraus: das „goldene Tor“ durch Samuel Lexon (35.). Kurz zuvor hatte der junge Esslinger Innenverteidiger Dardan Alin nach einer Notbremse die Rote Karte gesehen. Das Unterzahlspiel konnten die restlichen Esslinger allerdings durch enorm hohe Laufbereitschaft ausgleichen. Zwei Riesenchancen durch Kevin Rieke und Tim Kammerer, die beide knapp am Esslinger Gehäuse vorbei strichen, hätten der SGEH dennoch fast zum Unentschieden gereicht. „10 bis 15 Prozent haben uns heute zum Remis gefehlt“, resümierte SGEH-Trainer Christian Mirbauer. Ansonsten war der Coach mit seiner Elf hochzufrieden - und ebenso beeindruckt von der Leistung der Gastgeber: „Die Esslinger sind athletisch, läuferisch und spielerisch topfit - für mich sind sie besser als der JC Donzdorf.“ Auch FCE-Trainer Lothar Mattner, der pünktlich zur zweiten Halbzeit direkt von der Taufe seines dritten Sohnes auf dem Sportplatz eingetroffen war, war glücklich: „Wir haben eine gute Mischung aus Eigengewächsen und erfahrenen Spielern. Es macht Freude, dem Team zuzuschauen.“

Hoher Aufwand, kein Ertrag

Klassischer Konterfußball hätte für den TV Neidlingen gestern fast zum Erfolg auf den Fildern geführt. Beim starken FV Neuhausen gingen die Lindachtaler durch Spielertrainer Patrick Kölle in Führung (37.) - und das, obwohl die Gastgeber bis dahin Ball und Gegner beherrscht hatten. Nach dem Seitenwechsel gestalteten die Neidlinger die Partie über weite Strecken ausgeglichen, kassierten aber dennoch den Ausgleichstreffer. Beide Teams agierten mit hoher Risikobereitschaft und erst ein direkt verwandelter Eckball kurz vor Schluss brachte die Entscheidung zugunsten der Platzherren. „Wir haben versäumt, die uns zur Verfügung stehenden Räume zu nutzen und uns für den Aufwand nicht belohnt“, konstatierte TVN-Coach Kölle.

TSVW bringt Gegner in Bredouille

Ganz anders präsentierte sich der TSV Weilheim: Gegen den favorisierten 1. FC Eislingen gelang ein verdienter 3:0-(1:0)-Sieg. „Vergangene Woche hatten wir eine starke halbe Stunde - heute hatten wir gute 90 Minuten“, freute sich TSVW-Coach Benjamin Geiger über den ersten „Dreier“ der Saison. Tatsächlich kontrollierten die Limburgstädter die Partie nach Belieben und hatten den Gegner bis auf wenige Ausnahmen stets im Griff. Lediglich nach der Halbzeitpause agierten die Eislinger kurzfristig auf Augenhöhe. Tayip Abanoz und Julian Kulinsky hatten für Tore und die gute Laune des Trainers gesorgt. „Wir haben den Gegner fortwährend in die Bredouille gebracht“, beschrieb Coach Geiger das Erfolgsrezept und verschwand mit der Mannschaft anschließend im Klubheim „Dolce Vita“ - Nomen est Omen.

VfL besiegt Angstgegner

Wenn es so etwas wie einen Angstgegner gibt, dann war jener für den VfL Kirchheim der TSV Neckartailfingen - bis gestern jedenfalls. Mit dem am Ende ungefährdeten 4:2-Erfolg auf dem Aileswasen wurde das Trauma ad acta gelegt. Dabei sah es anfangs nicht wirklich danach aus. Nach der VfL-Führung durch Karlo Mandir gelang den Gegnern durch Roben Plachy prompt der Ausgleich. Dieses Mal jedoch fing sich die junge VfL-Mannschaft und legte durch Mandir, Ammar Memic und ein TSV-Eigentor nach. Am Ende konnten sich die Einheimischen bei Torhüter Marc Vogelmann bedanken, der durch eine starke Leistung eine noch höhere Niederlage verhinderte. VfL-Coach Oliver Klingler war glücklich: „Heute bin ich sehr zufrieden. Den K.O.-Schlag aus der Niederlagen gegen den JC Donzdorf haben wir nun endgültig verdaut.“ Möglicherweise haben die beiden letzten Erfolge ja auch etwas mit dem neuen Betreuer Taner Cekic zu tun. „Seit er da ist, haben wir jedenfalls nicht mehr verloren“, witzelte Oliver Klingler frohgelaunt.