Fussball Bezirksliga
TVN geht auf der Alb baden

Fußball-Bezirksliga Die Neidlinger kommen bei der SG Erkenbrechtsweiler-Hochwang mit 2:7 unter die Räder. Weilheim und Kirchheim enttäuschen auswärts. Von Walter Rau

Vergleichbar mit dem Wetter waren am gestrigen Sonntag auch die Leistungen der Teck-Vertreter in der Fußball-Bezirksliga - nämlich äußerst mäßig. Einziger Lichtblick war die SGEH, die sich im Derby gegen den TV Neidlingen schadlos hielt und mit sieben Zählern aus drei Spielen auf Rang vier die Fahne der Klubs aus der Region derzeit hochhält.

Deutlich mit 7:2 schickte die Hiller-Elf einen phasenweise indisponierten Gegner zurück ins Kirschtal. „Wir haben erneut ein richtig gutes Spiel gemacht und dieses Mal auch früh die nötigen Tore erzielt“, war SG-Coach Dieter Hiller mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden. „Es wäre schimpfen auf hohem Niveau, wenn ich an der Chancenverwertung noch etwas auszusetzen hätte. Jetzt genießen wir den Sieg und freuen uns auf die Englische Woche, beginnend mit der Partie in Donzdorf am Donnerstag.“

Nach dem 0:3-Pausenrückstand waren die Neidlinger zunächst aggressiver, erzielten folgerichtig auch den Anschlusstreffer durch Steffen Kuch. Doch mit einem schönen Konter, der in einem Elfmeter mündete, war die Moral des TVN gebrochen. Zwölf Gegentore in den letzten beiden Spielen, selbst Spieler-Trainer Patrick Kölle spricht momentan von einer „Schießbude“. „Das ist nur schwer zu erklären. Wir schenken die Tore selbst her, und durch die Bank patzt fast jeder einmal individuell. In dieser Verfassung sind wir nicht bezirksligatauglich“, resümiert Kölle. Ein bis zwei Veränderungen sollen für die nächste Partie am Donnerstag zuhause gegen Neckartailfingen für mehr Stabilität sorgen. „Wir spielen phasenweise nicht so schlecht, müssen aber jetzt was ändern, um wieder Sicherheit zu bekommen und vielleicht auch einmal in Führung gehen zu können“, ist Kölle dennoch nicht bange. Zu lange und gut genug kenne er seine Mannschaft.

VfL trifft das Tor nicht

Bange ist auch VfL-Coach Michel Forzano noch nicht, wenngleich sein hochgelobter Kader die erste Ergebniskrise der noch jungen Saison durchlebt. Beim spielstarken Aufsteiger SPV 05 Nürtingen reichte es nur zu einem mageren 0:0. „Dieser Punktverlust tut noch mehr weh als die Niederlage zuhause gegen Deizisau. Wir machten eigentlich wieder ein gutes Spiel und standen hinten stabil. Und obwohl ich nominell fünf Stürmer auf dem Platz habe, treffen wir einfach das Tor nicht“, war Forzano hinterher bedient. „So einen Chancenwucher habe ich in meiner jungen Trainerlaufbahn noch nicht erlebt.“

Allein nach der Roten Karte für Nürtingens Goalgetter Nazifou Mamanzougou in der Schlussminute, er hatte an Nick Strohmaier eine Tätlichkeit begangen, besaßen die „Blauen“ drei „Hundertprozentige“. Sinnbildlich für die Kirchheimer Abschlussschwäche: Abwehrrecke Nick Strohmaier brachte das Kunststück fertig, den Ball einen Meter vor dem leeren Kasten an den Pfosten zu köpfen (80.). Das Nürtinger Gehäuse blieb wie vernagelt. Nun muss der VfL bereits das Feld von hinten aufrollen und steht am Donnerstag zuhause gegen den frisch gebackenen Tabellenzweiten FV Neuhausen (3:1-Sieger gegen Rechberghausen) bereits unter Zugzwang.

Pechsträhne für den TSVW

Ähnlich ergeht es Landesliga-Absteiger TSV Weilheim. Das 0:3 in Eislingen hält den von Ex-VfL-Kicker Thomas Scheuring trainierten Aufsteiger weiter auf dem Spitzenplatz, während die rote Laterne für die Limburgstädter nach der dritten Pleite bedrohlich nahe rückt. „Eigentlich ein typisches 0:0-Spiel auf schwierigem Geläuf. Dann aber schenken wir die drei Tore selbst her und schauen trotz einer besseren Leistung als zuletzt in die Röhre“, war TSVW-Abteilungsleiter Paul Schrievers nach der Partie enttäuscht.

Das 0:1 leitete ein Missverständnis zwischen Torhüter Jonas Schmidt und Innenverteidiger Cagatay Ayyildiz ein. Der zur Pause eingewechselte Salih Egrlic musste in der 70. Minute bereits wieder verletzt ausgewechselt werden. Weilheim hat die Seuche am Fuß: Abwehrstütze Fabio Brandner verletzte sich zudem im Abschlusstraining und fiel aus. Das entscheidende 2:0 für Eislingen fiel ebenso unglücklich (78.) und erzielte mit Nebih Kadrija ein ehemaliger Kirchheimer Oberligaspieler. „Wir haben dem Gegner zu viel auf dem Silbertablett serviert, auch wenn wir mit einer größeren Intensität als zuletzt agiert haben. Jetzt geht es bereits ans Eingemachte und gegen Kuchen am Donnerstag müssen drei Zähler her, egal wie“, fordert TSVW-Trainer Benjamin Geiger.