Gemeinde Dettingen freut sich über gestiegene Besucherzahlen – „Spannendes Angebot für Kinder“
„Unsere Bücherei brummt“

Kann sich die Gemeinde Dettingen in Zeiten knapper Kassen eine Ortsbücherei noch leisten? Zwei Jahre ist es nun her, dass diese Frage im Dettinger Ratsrund die Gemüter erhitzte. Letztlich sprachen sich die Räte dafür aus, die Bücherei am Leben zu lassen – eine gute Entscheidung, wie sie in der ­Sitzung am Montagabend unisono betonten.

Dettingen. Anlass zur Freude gaben die Mitarbeiterinnen der Bücherei, Margot Kammerlander und Daniela Rech, die in der Sitzung über ihre Arbeit sowie über die Besucher- und Ausleihzahlen im vergangenen Jahr berichteten. Die erweiterten Öffnungszeiten seit Oktober 2012 (die Bücherei im ersten Stock des Rathauses ist seither dienstags von 15.30 bis 18.30 Uhr und donnerstags von 11 bis 16 Uhr geöffnet) werden sehr gut angenommen, betonte Margot Kammerlander.

„Der Dienstag ist d e r Ausleihtag. An diesem Tag kommen deutlich mehr Besucher als am Donnerstag. Die Leser stehen teilweise sogar Schlange.“ Die Spitzenwerte liegen dienstags bei 55 Besuchern, ergänzte die Bücherei-Mitarbeiterin.

Der Donnerstag sei hingegen d e r Tag für die Kindergärten und Schulen im Ort. Die Kooperation mit diesen Einrichtungen sei ein voller Erfolg. „Den Kindergartenkindern lesen wir zuerst eine Geschichte vor. Danach dürfen sie sich umschauen und sich für ein Buch entscheiden.“ Bei den Grundschülern stünden indes ein Buchstabenquiz, Rätsel, Bücher­rallyes, der Büchereiführerschein und vieles mehr auf dem Programm. Und auch die Kinder mit Sprach- und Körperbehinderung der Verbundschule kommen regelmäßig in die Bücherei. „Sie wissen genau, was sie wollen, brauchen aber Hilfe beim Aussuchen“, berichtete Margot Kammerlander.

Von den Kinder sowie den Lehrern und Kindergärtnerinnen erhalten die Bücherei-Mitarbeiterinnen immer wieder Feedback. „Die Rückmeldungen sind eindeutig: Die Kinder kommen sehr gerne. Das Angebot ist spannend und abwechslungsreich“, freute sich Margot Kammerlander. Durch die Kooperation würden auch Kinder an das Lesen herangeführt, die ansonsten vermutlich nicht den Weg in die Bücherei gefunden hätten. Dazu zählen Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund, fügte Margot Kammerlander hinzu. „Uns macht es sehr viel Spaß, mit den Kindern zusammenzuarbeiten“, zog sie ein Fazit.

Daniela Rech präsentierte anschließend einige Zahlen: So gab es im vergangenen Jahr insgesamt 2 989 Entleihungen. Zum Vergleich: Im Jahr 1998 zählte die Bücherei noch 1 177 Entleihungen. Die Zahl der Neuanmeldungen von Lesern habe sich im Vergleich zu 1998 von 55 auf 95 fast verdoppelt, informierte Daniela Rech weiter. Vor allem Kinder bis zwölf Jahre würden die Einrichtung besuchen. Aber auch einige junge Mütter und Senioren nehmen das Angebot im Ort an, fügte die Mitarbeiterin hinzu.

„Ihr Bericht ist sehr erfreulich. Er zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und dass sich eine Bücherei bei uns lohnt“, freute sich denn auch Bürgermeister Rainer Haußmann. „Unsere Bücherei brummt. Darauf bin ich stolz.“ Und auch die Gemeinderäte waren voll des Lobes: Es sei richtig gewesen, die Einrichtung nicht zu schließen, sagte beispielsweise Dietmar Vogt (fraktionslos): „Das Ergebnis kann sich sehen lassen.“