Kirchheim. Von zehn bis zu 100 Mal hatten die zum Empfang geladenen Gäste sich an einer der vielen vom Deutschen Roten Kreuz regelmäßig organisierten Blutspendeaktionen beteiligt und so verwunderte es nicht, dass sowohl Angelika Matt-Heidecker als auch der Ehrenvorsitzende des DRK-Ortsvereins, Dietmar Seegers, unter den zu Ehrenden auch viele Bekannte begrüßen durften. Entsprechend familiär ging es dann auch bei der Feierstunde zu.
Im Blick auf die großen Fortschritte in Wissenschaft und Forschung und die vielfältigen Möglichkeiten, sich heutzutage im Internet (fast) alles kaufen zu können, erinnerte Angelika Matt-Heidecker daran, dass es noch immer nicht gelungen ist, Blut künstlich herzustellen. Gerade deshalb sei es so unbezahlbar wichtig, immer wieder ehrenamtlich engagierte Menschen zu finden, die bereit sind, durch ihre regelmäßigen Blutspenden Menschenleben zu retten und damit auch entsprechend für diesen verdienstvollen wenn auch nur symbolisch entlohnten Dienst für die Mitmenschlichkeit zu werben.
Wenn ein Kind zu früh geboren wird, ein junger Mensch verunglückt oder ein Erwachsener sich einer schweren Operation unterziehen muss, kann das dabei benötigte Spenderblut tatsächlich lebensrettend sein. Da die so reich beschenkten Empfänger aufgrund der anonymisierten Spenden nie wissen können, wem sie tatsächlich – neben den behandelnden Ärzten – ihr Überleben verdanken, sind solche Dankesabende besonders wichtig. Damit kann den im Stillen wirkenden Lebensrettern regelmäßig, wenigsten stellvertretend von Verwaltungsspitze und Vertretern des Roten Kreuzes, persönlich gedankt werden, was sich zusätzlich auch in einer Urkunde und der Verleihung einer entsprechenden Spendennadel niederschlägt.
Nach der Kirchheimer Oberbürgermeisterin bedankte sich auch der Vorsitzende des DRK-Ortsverbandes bei den Anwesenden, aber auch bei allen anderen, die selbst auf diese kleine Anerkennung verzichteten und trotzdem immer wieder verlässlich zu den regelmäßig angebotenen Blutspendeterminen kommen.
Dietmar Seegers beleuchtete in seiner Laudatio auf das „Wundermittel“ Blut die verschiedenen Stationen des medizinischen Fortschritts. In seinem pointierten Rückblick zeigte er auf, wie eng das immer weiter zunehmende Wissen um die Eigenschaften und Geheimnisse dieses ganz besonderen Safts die Lebenserwartungen der Menschen erhöhte und heutzutage fast selbstverständliche gewordene medizinische Wunder möglich macht.
Vom unsäglichen Aderlass und der damit „nicht immer“ vom Erfolg gekrönten Hoffnung, mit dem Blut zugleich auch die Krankheitserreger einfach wegfließen zu lassen und nach einem Exkurs zu Versuchen mit für die Darniederliegenden ebenfalls nicht immer allzu bekömmlichem Tierblut, führte Seegers sein Publikum zurück in die Jetztzeit. In der aktuellen TV-Übertragung einer Herz-OP in der Tübinger Uni-Klinik war am Fernsehschirm zu sehen, wie nach dem Abschalten der Herz-Lungen-Maschine allein durch die Kraft des fließenden Bluts das Herz sofort wieder allein dadurch zu schlagen begann, dass es von echtem Blut durchflossen wird.
Gemeinsam mit der Oberbürgermeisterin bedankte sich Seegers anschließend persönlich bei allen in den Sitzungssaal zur Feierstunde gekommenen Spendern. Die uneingeschränkte Wertschätzung galt aber auch allen anderen Spenderinnen und Spendern, die nicht beim Dankesabend dabei sein konnten.
Auf der Liste der mit der Ehrennadel in Gold und entsprechender Urkunde für zehn Blutspenden ausgezeichnet wurden, standen Werner Bezler, Christine Brinkmöller, Christian Dieterich, Sylvia Diez, Bernhard Eggert, Sabine Eisenberg-Nebelung, Manuela Ellwanger, Albrecht Fischer, Alexander Geike, Markus Graf, Holger Hagmeier, Simone Hermann, Dieter Ilg, Heike Kiedaisch, Dieter Lang, Wolfgang Maier, Christiane Maurer, Mirko Mosenthin, Rudi Müller, Henrike Panni, Markus Platzer, Zarina Pöthig, Diana Retter, Roland Röcker, Christian Schlenker, Petra Schnitzler, Sibylle Schuster, Susanne Schütze, Michael Schwarz, Anja Slavik, Manuel Stutz und Susanne Weber.
Mit einer Ehrennadel mit goldenem Lorbeerkranz und eingravierter Spendenzahl „25“ ausgezeichnet wurden Siegfried Burkhardt, Bernd Diez, Ingrid Fentroß, Eliane Hiller, Dirk Höflinger, Florian Kappels, Carina Klingler, Christa Krammer, Thomas Lutz, Elke Pantel, Annegret Renz, Ilona Rietheimer, Martin Schünemann, Klaus-Dieter Thieß, Gisela Voggel und Elena Weiß.
Die eindrucksvolle „Finalrunde“ ganz besonders verdienter langjähriger Spender bildeten Hans Grininger und Waltraud Schur für 50 sowie Helga Ergler und Martin Schlor für eindrucksvolle 100 Blutspenden.
Der sich anschließende informelle Teil der Veranstaltung bot dann noch genügend Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich weiter zu motivieren, weiterhin dieser segensreichen Gemeinschaft anzugehören und stets auch neue Mitglieder zu werben.