Handball Landesliga
VfL erobert trotz Schlendrian die Spitze

Handball Die „Teck-Sieben“ sorgt für Aufsehen: Durch den knappen 23:20-Heimsieg gegen die SG Herbrechtingen/Bolheim übernimmt der VfL Kirchheim zumindest vorübergehend die Tabellenführung in der Landesliga.

Die Landesliga-Handballer des VfL Kirchheim haben ihren guten Saisonstart bestätigt und auch das zweite Heimspiel gegen die SG Herbrechtingen/Bolheim mit 23:20 gewonnen. Somit liegen die Teckstädter zusammen mit dem SC Vöhringen vorübergehend an der Spitze der Liga. Dabei zeigte der VfL beim Sieg gegen die SG zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten:

Es lief gerade die 48. Spielminute, als die „Blauen“ durch einen Treffer von Martin Rudolph mit 21:14 in Führung gingen. Die Kirchheimer hatten den Gegner bis zu diesem Zeitpunkt vollkommen im Griff, und für die Zuschauer in der Walter-Jacob-Halle sah alles nach einem deutlichen Heimsieg aus. Dass der Vorsprung knapp drei Minuten vor Ende dann nur noch drei Treffer betrug, damit hätte kurz zuvor wohl niemand mehr gerechnet. Mehr als diese Aufholjagd der Gäste ließ das junge Kirchheimer Team aber nicht zu und rettete die knappe Führung letztlich ins Ziel.

Für den Auftakttreffer sorgten die SG, die durch Luca Hauser mit 1:0 in Führung gingen. Doch die Freude wehrte nur kurz, denn von nun an nahm die „Teck-Sieben“ das Heft in die Hand und erzielte sechs Treffer in Folge. Die Abwehr der Gastgeber stand sattelfest, kam dennoch ein Ball aufs Tor, war der stark aufgelegte Torhüter Tim Oßwald zur Stelle. Etliche Glanzparaden sowie drei gehaltene Siebenmeter konnte Oßwald am Ende der Partie vorweisen. Erst in der 13. Minute gelang der SGHB ihr zweiter Treffer zum 6:2. Der VfL ließ sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen und zog weiter Tor um Tor davon.

Bis zum Halbzeitpfiff führten die Hausherren komfortabel mit 12:6. Auch im zweiten Durchgang legte der VfL einen Auftakt nach Maß hin. Thimo Böck und Martin Rudolph erhöhten auf 14:6. Kurze Zeit später traf Benjamin Sott zum vermeintlich vorentscheidenden 17:7. Der Sieg schien bereits zum Greifen nah, doch von nun an schaltete der VfL zwei Gänge zurück. Im Angriff ließ man beste Chancen ungenutzt und auch in der Abwehr agierten die „Blauhemden“ nicht mehr konsequent wie zuvor. Die Gäste witterten Morgenluft und schlichen sich Tor um Tor heran. In der 57. Minute war die SG plötzlich nur noch drei Treffer im Rückstand und machte sich wieder Hoffnungen auf einen Punktgewinn. Erst der verwandelte Siebenmeter von Tim Hamann erhöhte das Kirchheimer Polster wieder, die sich diese Führung dann nicht mehr nehmen ließen.

Am Ende stand zwar ein verdienter Heimsieg zu Buche, doch die zweite Halbzeit dürfte im Lager des VfL noch so einiges an Aufarbeitung benötigen. Während die „Teck-Sieben“ über 45 Minuten Ball und Gegner nach Belieben beherrschte, lief man kurz vor Schluss aus Leichtsinn unnötig Gefahr, einen chancenlosen Gegner zurück in die Partie zu bringen.

Am kommenden Wochenende beim Gastspiel in Lauterstein muss dieser Schlendrian abgelegt werden, wenn man dort den dritten Saisonsieg einfahren möchte. jm

So spielten sie

VfL Kirchheim: Oßwald(2), Hsu, Michel Hamann (1), Lars Hamann, Tim Hamann (3/3), Sott (3), Böck (4), Burckhardt, Mikolaj, Schwarzbauer (5), Real, Rudolph (5)

SGHB: Konkel, Hauser (5), Kresse, Trittler (4), Baur, Kraft (3/2), Wurelly, Bayik (3), Hitzler, Elsenhans, Jäger (1), Marin (2), Weller (2/2)