Nach nur zwei Spieltagen in der Fußball-Bezirksliga hat Weilheims neuer Abteilungsleiter Ridvan Halimi schon fünf Kandidaten ausgemacht, die für Titelgewinn und Aufstieg infrage kommen. Mit dem VfL Kirchheim, JC Donzdorf und 1. FC Eislingen nennt der Weilheimer Fußball-Chef in erster Linie die drei üblichen Verdächtigen. Aber auch der spielstarke Emporkömmling FC Esslingen und Bezirksliga-Dino FV Neuhausen könnten laut Halimi in dieser Saison eine große Rolle spielen. Vor allem der FVN überrascht zurzeit die Konkurrenz: Die Elf von den Fildern grüßt nach den ersten beiden Spielen gegen Jesingen und Faurndau mit einem beeindruckenden Torverhältnis von 12:2 von der Tabellenspitze.
Für den mit null Punkten und 0:7 Toren gestarteten TV Neidlingen wird der Versuch, am morgigen Sonntag im direkten Aufeinandertreffen mit den Rot-Weißen mitzuhalten, eine Herkules-Aufgabe. Das Problem: In der Offensive, sonst eigentlich der stärkere Mannschaftsteil des TVN, ist Sand im Getriebe. „Wir waren immer für Tore gut“, sagt Spielertrainer Patrick Kölle, „daran müssen wir jetzt wieder anknüpfen. Wenn es gelingt, sehe ich uns in der Lage, auch gegen so einen Gegner wieder mithalten zu können.“ Ein Lichtblick für das Team aus dem Kirschblütental: Patrick Class befindet sich nach seinem Kreuzbandriss wieder im Mannschaftstraining und soll demnächst in die Startelf zurückkehren.
Hoffen auf die Polizisten
Auf Augenhöhe mit dem unverhofften Tabellenführer FV Neuhausen befindet sich derweil die SG Erkenbrechtsweiler-Hochwang. „Die sechs Punkte aus zwei Spielen kann uns keiner mehr nehmen“, freut sich SGEH-Trainer Christian Mirbauer, „unser Selbstvertrauen ist gestiegen. Jetzt rechnen wir uns auch gegen einen Mitfavoriten wie Esslingen etwas aus.“ Bestärkt im Optimismus haben ihn seine Beobachtungen bei der 2:3-Pleite der Esslinger im Pokal gegen die SPV 05 Nürtingen. Die Frage ist nur, ob sich seine drei Polizisten im Kader nach einem langen Nachtdienst den Schlaf rechtzeitig aus den Beinen schütteln können. Spielbeginn auf dem Kunstrasen in Zell ist schon um 13 Uhr.
An den TSV Neckartailfingen hat der VfL Kirchheim zwiespältige Erinnerungen. „Ein Gegner, der für uns immer schwierig war“, erinnert sich VfL-Trainer Oliver Klingler. Zuletzt erst im Viertelfinale des Bezirkspokals 2019/20: Vor sieben Wochen, am 25. Juli, kam das Aus für den VfL durch ein 2:1 in der Nachspielzeit. Klingler resümiert: „Das war am Anfang unserer Vorbereitung. Aus den Fehlern von damals haben wir gelernt.“ Weiter verzichten muss er auf die verletzten Meksud Colic und Nick Strohmaier. „Beide sind aber auf einem gutem Weg und können womöglich nächste Woche schon wieder eingreifen.“
Doch zurück zu Ridvan Halimi und dem TSV Weilheim, der das zweite Saisonspiel nacheinander zu Hause bestreitet: Die 1:5-Schlappe gegen Aufsteiger JC Donzdorf ist mittlerweile abgehakt. Mit dem 1. FC Eislingen gastiert nun aber erneut ein großes Kaliber im Lindachstadion. „Der Gegner ist zu Höherem berufen“, betont Halimi. Er fügt jedoch hinzu: „Ich habe trotz der Niederlage gegen Donzdorf viel Positives von unserer Mannschaft gesehen.“ Ähnlich zuversichtlich äußert sich Trainer Benjamin Geiger. „Endlich sind wir wieder komplett. Wir hatten mit 23 Mann volle Hütte im Training. Diese Tatsache und die guten ersten 35 Minuten gegen Donzdorf machen Mut. Ich sehe noch keinen Grund, unruhig zu werden.“