Dettingen. Gemischte Gefühle herrschten bei den Teck-Clubs nach dem gestrigen Bezirksliga-Spieltag. Während es beim Tabellenvorletzten SF Dettingen mittlerweile richtig brodelt, können die Neidlinger ihr Heimremis gegen Neckartailfingen weder gut noch schlecht heißen. Im Derby zwischen dem VfL Kirchheim und der SGEH gab es derweil einen klaren Sieger.
Trotz personeller Engpässe, die Routiniers Philipp Schraivogel und Andreas Elsässer fielen unter anderem aus, ließen die „Blauen“ der SGEH beim souveränen 3:0-Heimerfolg nicht den Hauch einer Chance. „Sieben Startelf-Spieler waren nicht älter als 19. Unsere Innenverteidigung bildeten die aktuellen A-Junioren-Spieler Jan-Lukas Schlauer und Tim Mank“, erklärte Kirchheims sportlicher Abteilungsleiter Oliver Klingler stolz. Vor über 200 Zuschauern an der Jesinger Allee feierte auch Trainer Michel Forzano sein Punktspieldebüt auf der „Sechs“ im Mittelfeld. Die Kommandos an der Seitenlinie gab Co-Trainer Kevin Milosevic, für den die Verantwortlichen im Winter, wenn er wieder fit ist, als weitere Option für den Kader übrigens einen Spielerpass beantragen werden.
Von Beginn an hatten die Gastgeber Oberwasser und ein klares Chancenplus. Nachdem Dominik Cseri an der Latte, Marcel Helber und erneut Cseri am glänzend aufgelegten SGEH-Keeper Florian Zapf scheiterten, war es Samuel Bosler vorbehalten, mit einem Foulelfmeter für die überfällige Halbzeitführung zu sorgen (32.). Bosler war es auch, der nach weiteren vergebenen VfL-Chancen mit seinem achten Saisontreffer das entscheidende 2:0 nachlegte. „Ein Mega-Tor. Er hat erst zwei Gegenspieler vernascht und dann ins linke Eck gelupft“, war Klingler begeistert.
Kapitän Marcel Helber, der sich von Klingler ein Sonderlob einheimste („er war der überragende Mann auf dem Platz“) sorgte für den Schlusspunkt bei dem einseitigen Derby. „Es macht mit unserem jungen (Trainer-)Team unglaublich Spaß. Wir sind auf einem guten Weg und hoffen nun auf einen Lauf“, gibt sich Klingler optimistisch für die anstehenden Partien kommenden Mittwoch bei Schlusslicht Nürtingen und dann zuhause gegen Neuhausen.
Entsprechend wortkarg fiel der Kommentar der Älbler aus. „Manchmal ist es besser, wenn man nichts sagt. Dieses Mal bleibt alles in der Kabine und wird nicht nach außen analysiert. Ich bin jetzt noch heiser“, sagte der hörbar enttäuschte SG-Trainer Dieter Hiller. Seine Mannschaft hat am Einheitstag spielfrei und die Gelegenheit, nach dem missglückten Saisonstart den Kopf etwas frei zu bekommen.
Sinnkrise in Dettingen
Dicke Luft herrscht auch bei den Sportfreunden aus Dettingen. Vielmehr sogar eine Tor- und Sinnkrise nach der sechsten Saisonpleite bei der SGM T/T Göppingen (1:3). „Was sollen wir noch machen?“, stellten sich Trainer Robin Jaksche und Spielleiter Thomas Beller nach dem Spiel die Frage. „Unsere Sturmabteilung ist eine Katastrophe. Die schießen links, rechts neben das Tor, und darüber. Dass sie nicht drunter schießen, ist alles. Der Ehrgeiz vor allem bei den Spielern mit höherklassiger Erfahrung fehlt komplett. Bis auf zwei, drei Spieler hatten wir nur Lämmer auf dem Platz. So gewinnt man keinen Blumentopf“, polterte Beller nach der Partie und kündigte personelle Konsequenzen zur Winterpause an. „Wir werden auf jeden Fall reagieren, es laufen auch schon erste Gespräche.“
Symptomatischerweise fiel der Dettinger Ehrentreffer durch Gabriele Rizzo per Handelfmeter. Zu allem Überfluss handelte sich Diego Attorre auch noch eine Gelb-Rote Karte ein und fehlt damit im wichtigen Heimspiel am kommenden Mittwoch gegen Mitabstiegskontrahent Denkendorf.
Der TV Neidlingen hatte seine Partie gegen Neckartailfingen nach der Führung durch Spielertrainer Patrick Kölles fünftes Saisontor eigentlich im Griff. Zwei Fehler kurz vor der Pause wurden jedoch direkt mit einem Doppelschlag bestraft. „Da waren wir zu schläfrig und haben uns unnötig in die Bredouille gebracht“, konstatierte Kölle. Auf den Ausgleich mussten die Neidlinger Anhänger lange warten. Lukas Pflüger sicherte seinem Team am Ende aber noch den verdienten Punktgewinn (84.). Kölle hofft am Mittwoch bei der RSK Esslingen auf Zählbares, um sich im Mittelfeld des Tableaus zu etablieren. Walter Rau