Weihnachtskonzert in der Sankt Georgskirche mit dem Schwäbischen Kammerorchester
Viel Beifall für die „beste Gottesgabe“

Viel Beifall für die „beste Gottesgabe“
Viel Beifall für die „beste Gottesgabe“

Dettingen. Etwa 300 Zuhörer waren zum Weihnachtskonzert in die Dettinger Georgskirche gekommen. Den Applaus, baten die Musiker des Schwäbischen Kammerorchesters, möge

Ein festliches Konzert in der Kirche, so dachte sich Cecilia Tempesta vor einigen Jahren, wäre ein passender Abschluss für den Dettinger Weihnachtsmarkt. Inzwischen ist das Weihnachtskonzert in der Sankt Georgskirche zur guten Tradition geworden. Tempesta, die den Dettinger Kirchenchor leitet und im Badischen Staatstheater in Karlsruhe singt, hatte das Konzert auch diesmal organisiert und bereicherte es durch ihre stimmlich absolut überzeugenden Altsoli. Wohl zum letzten Mal: Zum großen Bedauern des Dettinger Kirchenchors muss er Tempesta Anfang nächsten Jahres verabschieden.

„Musik ist die beste Gottesgabe und dem Teufel sehr verhasst“, zitierte Pfarrer Daniel Trostel bei seiner Begrüßung den Reformator Martin Luther. Jetzt, wenige Tage vor Weihnachten, sei die Zeit, um sich auf das Kommen Gottes vorzubereiten. Am strahlendsten wurde dieses Kommen in der Solokantate „Erquicktes Herz“ und in der Weihnachtskantate „Göttlichs Kind, lass mit Entzücken“, beide von Georg Philipp Telemann, besungen. Sie bildeten den Beginn und den Schluss des knapp eineinviertelstündigen Weihnachtskonzerts mit dem Schwäbischen Kammerorchester Kirchheim unter der Leitung von Matthias Baur. In zwei Teilen präsentiert wurden die Miniaturen aus „L’Organiste“ von César Franck, hier in der Bearbeitung für Streichorchester von Christa Roelcke. Auch die Miniaturen passten zur Jahreszeit, denn ihnen liegen mehrere Weihnachtslieder zugrunde. Als weitere reine Instrumentalwerke waren unter anderem das Concerto grosso f-Moll von Pietro Locatelli und der 2. Satz aus Joseph Haydns Konzert für Violine und Streichorchester in C-Dur im Programm. Bei Letzterem trat Sabine Scheufele als Violinsolistin hervor.

Der lateinische Text des Hauptwerks des Konzerts, „Nisi Dominus“ von Antonio Vivaldi für Alt, Streicher und Basso continuo, erschloss sich zum Glück auch Nicht- oder Wenig­lateinern, denn das Programmblatt bot eine deutsche Übersetzung an. Zwei biblische Erkenntnisse hat Vivaldi vertont: Zum einen die, dass alle menschliche Mühe vergeblich ist, wenn nicht Gott „das Haus baut“ und „die Stadt behütet“, zum anderen, dass „Kinder eine Gabe des Herrn“ sind. Zu Tempesta gesellte sich Bernhard Moosbauer als Solist an der ­Viola d’amore.

Der gesammelte Beifall für die knapp 25 Musiker war durchweg verdient. Als Zugabe erklang, wie zur Bekräftigung der soeben gesungenen Weihnachtsbotschaft, das „Amen“ am Ende von Vivaldis „Nisi Domus“ ein zweites Mal. Am heutigen Mittwoch um 19.30 Uhr gibt es im Gemeindehaus im Pfarrgarten ein weiteres Konzert. Das Symphonische Orchester der Musikschule Kirchheim unter der Leitung von Johannes Stortz und die Solistin Rebecca Rohner am Sopransaxofon spielen Werke von Marcello, Brahms, Schubert, Badelt und anderen.