Genossenschaftsbank und Bildungseinrichtung haben gestern eine Bildungspartnerschaft besiegelt
Volksbank fördert Volkshochschule

Gestern sind die Volksbank Kirchheim-Nürtingen und die Volkshochschule Kirchheim eine Bildungspartnerschaft eingegangen: Die Bank unterstützt die Bildungseinrichtung zunächst einmal drei Jahre lang mit jeweils 10 000 Euro.

Unterzeichnung Bildungspartnerschaft Voba und Volkshochschule
Unterzeichnung Bildungspartnerschaft Voba und Volkshochschule

Kirchheim. „Wir bekennen uns zur Region“, sagte Harald Kuhn, Vorstandsmitglied der Volksbank Kirchheim-Nürtingen, gestern bei der Vertragsunterzeichnung. „Wir verdienen unser Geld in der Region und möchten deshalb auch etwas davon zurückgeben - aber nicht mit der Gießkanne, sondern klar positioniert.“ Die Volkshochschule sei jedoch nicht nur wegen der Namens­ähnlichkeit der ideale Ansprechpartner für das Sponsoring gewesen. „Bildung ist wichtig. Aber wir wollen keine elitäre Förderung der Bildung. Was liegt da näher, als auf die Volkshochschule zuzugehen?“

Außerdem sei das Geschäftsgebiet der Volksbank Kirchheim-Nürtingen deckungsgleich mit dem Einzugsgebiet der Volkshochschulen in Kirchheim und in Nürtingen. Deshalb steht am heutigen Freitag auch die Unterzeichnung eines gleichlautenden Vertrags mit der Nürtinger Volkshochschule an. 60 000 Euro lässt sich das die Volksbank in den nächs

­ten drei Jahren insgesamt kosten. Nach Ablauf der Vertragszeit ist bereits an eine Verlängerung gedacht.

Aber die Partnerschaft zwischen Bank und Bildungsträger bezieht sich nicht nur auf die finanzielle Unterstützung. Die Volksbank möchte die Volkshochschule auch bei Seminaren zu ihren ureigenen Themen unterstützen. „Wir wollen Themen wie Bauen und Wohnen, Börse, elektronisches Banking oder Altersvorsorge stärker hervorheben“, sagt Harald Kuhn, denn viele Menschen seien von diesen Themen „sehr weit weg“.

Die Bildungspartnerschaft soll allerdings in Zeiten drastischer Mittelkürzungen nicht dazu führen, dass sich Staat und Kommunen zurücklehnen und weitere Zuschüsse streichen. Das ist im Vertrag festgehalten, und Harald Kuhns Vorstandskollege Wolfgang Mauch stellte deshalb klar: „Wir sind nicht dazu da, Aufgaben der öffentlichen Hand zu übernehmen.“

Peter Jakob, Vorsitzender des Vereins Volkshochschule Kirchheim, erläuterte, wie die vhs das Geld der Volksbank verwenden möchte: einerseits für eine naturwissenschaftliche Akademie und andererseits zur Förderung der Englisch-Kenntnisse von Grundschulkindern. Englisch bezeichnete er nicht als Fremdsprache, sondern als „eine Kulturtechnik wie Lesen, Schreiben, Rechnen“. - Die vhs profitiere aber nicht nur finanziell von der Partnerschaft, sondern auch ideell: Die Volksbank setze damit ein deutliches Zeichen dafür, „dass die Volkshochschule mit hohem Anspruch Fort- und Weiterbildung für alle Altersgruppen betreibt“.

Vhs-Leiterin Susanne Voigt wies gestern darauf hin, dass die neuen Angebote, die die Volksbank unterstützt, sich erst ab Herbst im Programm finden lassen, denn das neue Programm für das Frühjahrssemester liegt bereits vor (siehe Artikel unten). Zur Kooperation mit der Volksbank meinte sie grundlegend, dass der wirtschaftliche Erfolg einer Region unmittelbar mit dem Bildungsstand der Einwohner zusammenhänge, und stellte selbstbewusst fest: „Dafür leisten wir hier etwas Wesentliches.“