Nürtingen. „Die Sanierung ist aus energetischen Gründen zwingend notwendig“, so Vorstandsmitglied Harald Kuhn bei der Vorstellung der Pläne. Das im Jahr 1971 errichtete Bankgebäude befinde sich „noch weitgehend im Urzustand“. Nach dem Umbau sollen nicht nur die Kunden in zeitgemäßem Ambiente beraten werden, das Haus soll auch ökologisch modernsten Ansprüchen gerecht werden.
Eine neue Raumaufteilung im Erdgeschoss soll die Orientierung für die Kunden künftig erleichtern. Der Eingang Kirchstraße wird geschlossen, damit werde die bisherige „Durchgangssituation“ abgeschafft, erläuterte Vorstandsmitglied Wolfgang Mauch. Privatkundenberater werden aus dem ersten Stock ins Erdgeschoss geholt. Eine personenbesetzte Kasse werde beibehalten, zerstreute Mauch etwaige Bedenken. In die Planung seien auch die örtlichen Mitgliedervertreter mit einbezogen worden: „Von ihnen kamen einige gute Ansätze.“ Während das Gebäude innen praktisch komplett umgebaut wird, setzt man bei der Volksbank außen auf eine dezente Neugestaltung. Für die Fassade hatte die Bank einen Ideen-Wettbewerb ausgeschrieben und neun Architekturbüros eingeladen, daran teilzunehmen. Der erste Platz ging an das Architekturbüro „ip21 intelligentes planen“ aus Aalen. Der Siegerentwurf überzeuge durch seine klar gegliederte Gestaltung, die zugleich modern und doch zurückhaltend sei gegenüber der historischen Kreuzkirche und der umgebenden Bebauung am Schillerplatz, so Wolfgang Mauch. Mit der Erweiterung des Eingangsbereichs am Schillerplatz, der Neugestaltung des Vordachs und der gestalterischen Einbeziehung der Dachaufbauten erhalte das Gebäude einen homogeneren Charakter.
Die bisherige Fassade aus Metallplatten weicht einem vorgehängten und hinterlüfteten Dämmsystem. Bei der gesamten Planung habe man auf ökologische Aspekte großen Wert gelegt, so Mauch. So besteht das Dämmsystem aus einer Trägerplatte mit Blähglasgranulat, einem recycelten Altglas, dessen Werkstoffeigenschaften sich durch geringe thermische Dehnung, Witterungsbeständigkeit und geringes Gewicht auszeichneten. In Verbindung mit dreifach verglasten Fensterfronten werde eine deutliche Heiz- und Energiekosteneinsparung erreicht. Das gesamte Haus werde mit einer komplett neuen Kühl-, Heiz- und Lüftungsanlage ausgestattet. Kühl- und Wärmedecken sorgten bei jeder Jahreszeit für ein gleichbleibendes Klima in der Bank. Den optimierten Energiehaushalt des Gebäudes will sich die Volksbank durch das EU-Green-Building-Label zertifizieren lassen.
Die Arbeiten sollen im August beginnen – bei laufendem Betrieb. Im ersten Abschnitt wird das Vordach entfernt und die Büros im zweiten Obergeschoss werden renoviert. Der Umbau im ersten Stock soll Anfang 2012 starten. Die Büro- und Beratungszimmer werden technisch und einrichtungsmäßig auf den neuesten Stand gebracht. 50 Mitarbeiter sind in der Hauptstelle beschäftigt. Im dritten Bauabschnitt wird das Erdgeschoss modernisiert. Während sich bis dahin die Einschränkungen für die Kunden in Grenzen hielten, werde dann der komplette Selbstbedienungs- und Servicebereich auf den Kundenparkplatz ausgelagert. „Es wird dann enger, aber der Ablauf bleibt gewährleistet“, so Harald Kuhn. Im Sommer 2012 soll der Umbau abgeschlossen sein.