Owen. Im Jahr des Mauerfalls gegründet, kann die Owener Musikschule dieses Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiern. Für das Lehrerkollegium Grund genug, dem Silberjubilar mit einem bunten Strauß musikalischer Highlights im voll besetzten katholischen Gemeindehaus zu gratulieren. Nach der Begrüßung durch den Ersten Vorsitzenden Professor Dr. Christoph Ulrich sorgte Jonas Gawehn mit seinem Saxofon-Quartett und dem Mercury-Evergreen „Bohemian Rhapsody“ für einen äußerst gelungenen musikalischen Auftakt des Gratulationsreigens. Anschließend war es der langjährigen Vorsitzenden Marieluise Ritter vorbehalten, aus den Gründungsjahren des Vereins zu berichten. Sie erinnerte an erste Vorüberlegungen zur Gründung einer Musikschule, an die verschiedenen Vereinsverantwortlichen sowie an die musikalischen Leiter bis auf den heutigen Tag.
Das musikalische Programm wurde mit Präludium und Fuga g-Moll von Johann Sebastian Bach, einfühlsam dargeboten von Noemi May am Klavier, fortgesetzt. Nach einer kurzen Überleitung des eloquent und kurzweilig moderierenden Christoph Ulrich griff Johannes Stortz zur Posaune und intonierte, begleitet von Martin Storz am Klavier, ein dreisätziges Concertino für Posaune und Klavier von Ernst Sachse.
Beschlossen wurde der erste Konzertteil von einem „Urgestein“ der Owener Musikschule: Meisterhaft musizierte Martin Hermann gemeinsam mit Ernst Leuze am Cembalo die Bach-Sonate a-Moll für Altblockflöte und obligates Cembalo. Vielleicht ein wenig schade, dass das Cembalo die virtuosen piano-Passagen der Flöte an manchen Stellen überdeckte. Das dankbare Publikum jedenfalls, entließ die Akteure mit wohlverdient kräftigem Applaus in die Pause.
Mit einem besonderen Projekt startete der zweite Teil des Abends: Die musikalische Leiterin der Musikschule, Heidi Vogel, hatte ein gutes Dutzend Streicher um sich geschart, um ein Concerto grosso von Arcangelo Corelli aufzuführen. Besonders hervorzuheben, die Solistinnen Heidi Vogel (erste Violine), Kathi Neuffer (zweite Violine), Anna Ohlendorf-Kist (Cello) und Rainer Frank (Kontrabass). Faszinierend, welch überzeugender Vortrag den engagierten Musikern ganz ohne Dirigent gelang.
Einen Vortrag ganz anderer Art bot Stephanie Kirschbaum: In persönlichen Worten skizzierte sie den Werdegang des neuen Musikschul-Logos und präsentierte dies unter dem begeisterten Applaus der Zuhörer.
Der Konzertabend wurde fortgesetzt mit dem virtuosen Duo Concepts – Edgar Müller-Lechermann, Klavier, und Christoph Berner, Gitarre. Das unglaublich gut aufeinander eingespielte Ensemble wartete mit zeitgenössisch interpretierten Werken von Paul Hindemith und Claude Debussy sowie mit der Eigenkomposition „Der Obstgarten“ auf und konnte restlos überzeugen.
Vollendet wurde der Gratulationsreigen durch die beiden Gitarristen und Sänger Christina und Heiner Winter. Mit mitreißenden Arrangements von Dylans „It’s all over now Baby Blue“ und „Oh well“ von Fleetwood Mac bewiesen die beiden Vollblutmusiker, dass sie zu Recht in der regionalen Kleinkunstszene immer wieder für Furore sorgen.
Mit großem Beifall belohnte das Publikum alle Mitwirkenden. Owens Nachwuchsmusiker und die ganze Bevölkerung dürfen sich mit diesen Lehrern auf weitere musikalische Leckerbissen in den kommenden Jahren freuen.rd