Heiko Wolkenstein informierte in der Kreissparkasse über den neuen SEPA-Zahlungsverkehr in Deutschland und Europa
Von „BIC“ bis hin zu „IBAN, dem Schrecklichen“ . . .

Für gleich drei Termine war der Unternehmensberater Heiko Wolkenstein als Referent fest gebucht und damit genau neun Monate und sieben Tage, bevor „SEPA“ den bargeldlosen Zahlungsverkehr in Deutschland und Europa maßgeblich verändern wird.

Kirchheim. Neben Vorstellungen für Unternehmenskunden, die sich vor- und nachmittags im Man­fred-Henninger-Saal der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen umfassend über die bevorstehende Veränderung im einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum „SEPA“ – der „Single Euro Payment-Area“ – informieren konnten, war abends um 19 Uhr noch ein weiterer Termin angesetzt.

Auch den im Ehrenamt sich engagierenden Vereinskassierern und -kassiererinnen sollte damit ausreichend Gelegenheit gegeben werden, sich schon frühzeitig mental auf die einschneidenden Veränderungen einzustellen und sich umfassend informieren zu lassen.

Der Anfang 2012 von den europäischen Gesetzgebern festgelegte Fahrplan für die verbindlich ab dem 1. Februar kommenden Jahres geltende sogenannte „SEPA-Migrationsverordnung“ für den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum bringt zweifellos auch für regionale Vereine nicht unerhebliche aber – nach Aussage des Referenten – andererseits durchaus bewältigbare Herausforderungen mit sich.

Umfassendes Informationsmaterial lag im Henninger-Saal jedenfalls bereit, um die fundierte 70-minütige Power-Point-Präsentation noch zu ergänzen und offene Fragen, die vielleicht auch in der sich anschließenden Runde nicht alle abschließend beantwortet werden konnten, vielleicht in der Nacharbeit noch klären zu können.

Ganz wichtig und in den kommenden Wochen sicher auch entsprechend stark frequentiert ist die eingerichtete Hotline, bei der montags bis freitags jeweils von 8 bis 20 Uhr unter der Nummer 07 11/3 98 50 65 entsprechende Informationen abgerufen und Fragen zum Thema SEPA-Zahlverfahren gestellt werden können.

Der vom europäischen Gesetzgeber mit der „SEPA-Migrationsverordnung“ verbindlich festgelegte Fahrplan sieht vor, dass ab dem 1. Februar 2014 Überweisungen und Lastschriften im Rahmen des neuen Zahlungsverfahrens abgewickelt werden müssen.

Dass nationale Zahlverfahren für Überweisungen und Lastschriften grundsätzlich nicht mehr weiterbetrieben werden dürfen, gilt auch für Vereine, die künftig für den Einzug der Mitgliederbeiträge ebenfalls nur noch „das XML-Format (Iso-Standard 20022) für beleglose Dateieinrichtungen“ verwenden dürfen.

Während die meisten Privatkunden den Wechsel zu den SEPA-Zahlverfahren wahrscheinlich gar nicht bemerken werden, stehen Vereinskassierern also durchaus noch einige Überstunden ins Haus, denn sie müssen ihre Vereinsverwaltung fit machen für den SEPA-Stichtag 1. Februar 2014.

Eine wichtige Rolle kommt in der künftigen Abwicklung des Zahlungsverkehrs der sogenann­­ten IBAN zu. Die Abkürzung steht für „International Bank Account Number“. Diese in Deutschland „nur“ 22-stellige internationale Bankkontonummer setzt sich aus der bisherigen Kontonummer, der Bankleitzahl, einem vorangestellten Ländercode und einer Prüfnummer zusammen. Sie kann – je nach Land – aber bis zu 34 Stellen umfassen. Eine weitere wichtige Kennung für künftige SEPA-Zahlungen ist „BIC“, der „Business Identifier Code“. Auf die Angabe dieser internationalen Bankleitzahl kann aber verzichtet werden, wenn „IBAN, der Schreckliche“, wie Heiko Wolkenstein scherzhaft das künftige Zahlenungeheuer nannte, mit den Buchstaben DE beginnt und sich damit sofort und unmissverständlich als Überweisung an ein deutsches Konto erweist.

Am Ende der Informationsveranstaltung im Manfred-Henninger-Saal gab es noch viele Fragen. Bei der Anregung, ob der nun zu betreibende und ja nicht unerhebliche Aufwand nicht vielleicht auch gleich dazu genutzt werden könne oder gar sollte, um in einem Aufwasch gleich auch noch die Mitgliedsbeiträge zu erhöhen, hielt sich Heiko Wolkenstein dann aber doch eher diplomatisch zurück . . .