Wendlinger Familie tauscht den Alltag mit den „Goodbye Deutschland“-Stars Mermi-Schmelz
Von der „Traube“ in die Strandcabana

Seit vier Jahren leben die „Goodbye Deutschland“-Stars Thommy Schmelz und Kathrin Mermi-Schmelz in Brasilien. Jetzt kommen die einstigen Kirchheimer nach Wendlingen und tauschen für kurze Zeit mit Joachim Valet von der „Traube“ Wohnung und Arbeitsplatz.

Wendlingen. „Goodbye Deutschland“ wird über den Sender VOX in regelmäßiger Wiederholung ausgestrahlt. Manch einer ist da sicherlich schon auf die quirlige Wirtsfamilie Thommy Schmelz und Kathrin Mermi-Schmelz samt Tochter Jessi aufmerksam geworden. Die Kirchhei­mer sind seit vier Jahren in Brasilien, betreiben in Canavieiras eine Strandbar samt Restaurant. Der Weg der Auswanderer in den Ort weit über tausend Kilometer nördlich von Rio de Janeiro war holprig. Der erste Versuch der Auswanderer, im warmen Gefilde direkt am Atlantischen Ozean Fuß zu fassen, scheiterte einst am mangelnden Geld, das man braucht, um sich in Brasilien die Aufenthaltspapiere zu besorgen. Zwischenzeitlich aber ist die Familie in Brasilien angekommen und scheint zufrieden.

Die Rolle als Fernseh-Protagonisten aber legen sie auch jetzt nicht ab. Wieder steht die Familie im Mittelpunkt einer neuen Produktion der „infoNetwork“ GmbH. In „Goodbye Deutschland – die Bilanz“ tauschen sie für kurze Zeit die Rollen mit einer in Deutschland lebenden Wirtsfamilie. Wo lebt es sich besser, in Deutschland oder im Ausland? Wo ist die Arbeit mehr wert? Fragen, auf die in „Goodbye Deutschland – die Bilanz“ nach Antworten gesucht wird.

Thommy Schmelz, den Fernsehzuschauer als sonnigen Menschen erleben, den nichts aus der Ruhe zu bringen scheint, erinnerte sich bei der Suche nach einem Tauschpartner an Freunde in Wendlingen: Joachim Valet mit seiner Frau Tanja. Die Valets waren vom Vorschlag, im Mittelpunkt dieser Auftaktsendung zu stehen, zunächst einmal nur überrascht. Viel Zeit zum Überlegen hatten sie nicht. Wenige Tage nach der Anfrage im Dezember vergangenen Jahres stand das Produktionsteam in der „Traube“ in Wendlingen. Das Wirtsehepaar samt Tochter Colleen und Enkelin Emily musste sich in einer Art Casting bewähren.

Die Valets haben also „Ja“ gesagt zum Rollentausch und alle aufkommenden Ängste überwunden. In der vergangenen Woche sind sie nach Brasilien aufgebrochen. In der Chance, für eine gute Woche das schwäbische Gasthaus mit einer brasilianischen Strandbar zu tauschen, sieht Joachim Valet zunächst einmal vor allem die Möglichkeit, auf sein Gasthaus aufmerksam zu machen. Schließlich soll die Geschichte in einem zweistündigen Filmstreifen voraussichtlich Ende des Sommers ausgestrahlt werden.

Brasilien, räumte Joachim Valet unumwunden ein, war nie Ziel seiner Urlaubspläne, das sei nicht „seine Welt“. Freie Tage verbringen die Valets lieber in den Bergen oder an Nord- und Ostsee. Gewagt haben die Valets die rund 20-stündige Reise in das warme Brasilien dennoch, die Produktionsfirma hat sämtliche organisatorischen Vorbereitungen übernommen.

Ängste, seinen gastronomischen Betrieb anderen zu überlassen, hätten ihn durchaus geplagt. Aber, so Joachim Valet, schließlich seien seine Mitarbeiter, auf die er sich verlassen könne, auch in dieser Zeit da und begleiteten die Familie Mermi-Schmelz bei ihrer Arbeit.

Die Familien Valet und Mermi-Schmelz tauschen nicht nur den Arbeitsplatz und die Wohnung. Beide sind auch gefordert, die jeweilige Küche zu übernehmen. Joachim Valet und seine Frau Tanja kochen in der Strandbar brasilianisch, die Familie Mermi-Schmelz in dem Gasthaus in Wendlingen schwäbisch. Ob das alles reibungslos klappt? Joachim Valet war im Vorfeld einfach nur gespannt und froh, dass ihm der Fernsehsender einen Dolmetscher genauso an die Hand gibt wie ein Satellitentelefon, das einen stabilen Kontakt nach Hause garantieren soll.

Joachim Valet weiß um die Bedingungen in der brasilianischen Strandbar, von den ständigen Stromausfällen, von der so ganz anderen Art zu kochen. Hinzu kommt, dass keine der beiden Familien unbeobachtet bleibt. Kamerateams sind ständig dabei. Da gibt man ganz schön viel von sich preis, bestätigte Joachim Valet. Von den Drehtagen im Dezember für die Home-Story weiß Valet, wie anstrengend diese Dreharbeiten sind. Und da ist dann noch die Anspannung darüber, was aus den vielen Filmaufnahmen denn am Ende tatsächlich gesendet wird.

Am Sonntag, 4. März, treffen sich beide Familien in der „Traube“ in Wendlingen. Dann wird Bilanz gezogen.