Stuttgart. Ginge es nach dem offiziellen Terminplan, wäre am vergangenen Wochenende der letzte Spieltag der Fußball-Landesliga im Jahr 2020 über die Bühne gegangen. Doch die Vereine des 19er-Feldes befinden sich längst in der unfreiwilligen Winterpause. Wann es weitergehen kann, wagt derzeit niemand zu prognostizieren. Hinter den Kulissen wird heftig gewerkelt, die Verantwortlichen im Württembergischen Fußballverband (WFV) basteln an Modellen, um die Saison noch werten zu können. Ob, wie vorgesehen, bereits am Wochenende eine Entscheidung fallen wird, ist jedoch fraglich. Der Verband will allerdings noch in diesem Jahr eine Lösung präsentieren.
Von einer Verlängerung der Saison bis zum 15. Juli ist nicht mehr die Rede, das könnte allenfalls noch eine allerletzte Option sein. Die Runde soll wie geplant am 19./20. Juni abgeschlossen und anschließend die Relegation ausgetragen werden. Dass die komplette Saison mit Hin- und Rückrunde aber nicht mehr machbar ist, „ist allen klar“, wie Stafelleiter Karl-Heinz Deutelmoser sagt. Wie will man auch 26 Spieltage in ein Zeitfenster von rund vier Monaten packen? Zumal noch nicht mal alle Partien der zwölf absolvierten Spieltage gespielt worden sind.
Kompromiss beim Vorlauf
Auf die große Frage, wann wieder gespielt werden kann, gibt es keine Antwort. „Alles hängt davon ab, wann man wieder anfangen kann zu trainieren“, macht Deutelmoser klar, der wie die Vereinsfunktionäre auch das Ende des Stillstands herbeisehnt. Die Auffassungen gehen dabei allerdings auseinander. Während der Verband von einem zweiwöchigen Vorlauf vor dem ersten Spiel spricht, wollen die Vereine bis zu fünf Wochen Vorbereitung. Geeinigt hat man sich auf drei bis vier Wochen. „Mitte März mit den Spielen beginnen, ist machbar“, glaubt der Staffelleiter, „außer das Wetter macht nicht mit oder der Lockdown wird verlängert.“
Mit dem 13. Spieltag, der als erster der Pandemie zum Opfer gefallen ist, soll es dann weitergehen. „Die neue Terminliste gibt es, sobald wir wissen, was Sache ist“, verspricht Karl-Josef Deutelmoser, der freilich noch mit etlichen Kuriositäten zu kämpfen hat und noch nicht weiß, wie die Vorgaben aus Stuttgart lauten. Er möchte bei der sich abzeichnenden Auf- und Abstiegsrunde beispielsweise berücksichtigen, dass alle Teams ähnlich viele Heim- und Auswärtsspiele absolvieren müssen.
In Sachen Abstieg soll es bei der verschärften Variante von sechs plus eins bleiben, um kommende Saison wieder die Sollzahl zu erreichen. Überlegt wird allerdings, die Mannschaftszahl der Abstiegsrunde zu erhöhen - etwa von zehn auf 13 - und die der Meisterrunde entsprechend zu reduzieren. Der WFV will nun die 19 Landesligavereine abfragen, wie sie dazu stehen. Im Januar ist eine weitere Video-Konferenz mit den Klubs geplant. Uwe Bauer