Beim Maientag in Owen präsentierten die Grundschüler gestern ein kunterbuntes Programm
Vorhang auf 
zum Maientag

Raketenstarts und Chaosbewältigung, „kleiner grüner Kaktus“ und Artistik – beim Owener Maientag brachten die Grundschüler mit neuen Ideen und frischen Darbietungen Schwung in die Teckhalle. Vieles andere dagegen blieb beim Alten. „Und das ist auch gut so“, betonte Bürgermeisterin Verena Grötzinger.

Owen. „Alles neu macht der Mai“, heißt es im Volksmund. Für den Owener Maientag gilt das allerdings nicht – glücklicherweise, wie Owens Bürgermeisterin Verena Grötzinger gestern bei ihrer Maientags-Ansprache betonte. „Bei uns stehen die Tradition und das Ursprüngliche im Vordergrund“, sagte sie und bedauerte, dass sich in vielen Orten die Art des Feierns stark verändert habe. Teilweise hätten Maientage eher Volksfest- und Bierzeltcharakter. „Das ist aber definitiv nichts für Owen“, so Grötzinger. Der Maientag sei in erster Linie immer noch ein Kinderfest. Und gerade die Tatsache, dass in Owen so wenig an den Traditionen und Gepflogenheiten des Maientags verändert werde, mache die Besonderheit des Fests aus.

So strömten die Besucher heute schon morgens scharenweise Richtung Schulhof, wo die Grundschüler Jahr für Jahr ihren Bändertanz zum Lied „Der Mai, der Mai, der lustige Mai“ aufführen. Den anschließenden Zug zum Rathaus führte die Stadtkapelle an, ebenso wie die spätere Prozession zum ökumenischen Gottesdienst. Ihre Instrumente hatten die Musiker aber schon weit früher an dem Tag ausgepackt – zum traditionellen „Wecken“ vor der Bürgermeisterwohnung um fünf Uhr morgens.

„Vorhang auf!“ hieß es dann am Nachmittag in der Teckhalle, wo der Maientag trotz strahlenden Sonnenscheins stattfand. Einer Feier im Grünen hatte der Regen der vergangenen Tage einen Strich durch die Rechnung gemacht: Er hatte den Maienwasen in einen Matschplatz verwandelt.

Ohnehin passte so mancher Punkt des Programms, das von zwei Schülern moderiert wurde, ganz gut in die Halle. Dem Motto „Sport, Spiel und Tanz“ gemäß präsentierten die Zweitklässler der Sibylle von der Teck-Schule ihre sportlichen Fähigkeiten. Und nicht nur das: Unter der Überschrift „Vom Chaos zur Ordnung“ wurde aus wildem Ballspiel und Geturne ein geordnetes Ball- und Gymnastiktraining. „Kunterbunt“ ging es bei den Viertklässlern zu: Sie zeigte Artistiknummern, bildeten Pyramiden und schwangen bunte Seile. Eine Zeitreise zurück in die zwanziger Jahre boten die Drittklässler. Die Buben in Anzug und Fliege, die Mädchen im Kostüm und Federn auf dem Kopf, tanzten sie nicht nur den „Charleston“, sondern zeigten auch eine Choreographie zu „Mein kleiner grüner Kaktus“. Mit der wohl aufwendigsten Requisite waren die Erstklässler ausgestattet. Die Jüngsten traten ganz in weiß und blau auf und starteten als Weltraumschlümpfe ins All. Ihre Raketen Marke Eigenbau zogen sogar einen roten Feuerschweif in Form von wedelnden Bändern hinter sich her.

Kaum war die Vorstellung in der Halle zu Ende, stürmten die Kinder ins Freie, um die Spielstraße zu erobern. Als besonderer Magnet entpuppte sich wieder die traditionelle Wurstwalze. Bürgermeisterin Verena Grötzinger selbst machte den Start auf der wackligen Rolle: mit zwei geübten Zügen bezwang sie die Walze und schnappte sich die erste Wurst. Lange Schlangen bildeten sich auch vor den mit Spielzeug behängten Kletterbäumen, die so mancher kleine Maientags-Besucher im Nu erklomm.

 

„Der Mai, der Mai, der lustige Mai“: