Nürtingen. Lockerer Aufgalopp ins Jahr 2020? Mitnichten. Stefan Eidt, der Trainer der Nürtinger Zweitliga-Handballerinnen, will von einer einfachen Aufgabe am heutigen Samstag im Heimspiel gegen Neuling HSV Solingen-Gräfrath, der ohne Sieg am Tabellenende steht, überhaupt nichts wissen. „Es wäre fatal, Solingen zu unterschätzen und fahrlässig zu sagen: ,Da gewinnen wir locker‘“, warnt er.
Außerdem bedient er sich vor der anstehenden Aufgabe (19.30 Uhr Eisenlohrhalle) eines aus Nürtinger Sicht unrühmlichen Zweitliga-Kapitels: Am 3. Februar 2018 gastierte die Turngemeinde beim nach 15 Partien noch sieglosen Neuling HCD Gröbenzell. „Es ist vieles wie damals“, blickt der TG-Coach zurück. Was ihn nach dem Spiel nicht an die Vergangenheit erinnern soll, ist das Ergebnis. Die Nürtingerinnen verloren beim Tabellenletzten 25:26, diese Parallele will er fast zwei Jahre später tunlichst vermeiden.
Ein Spaziergang wird das erste Aufeinandertreffen mit dem HSV keineswegs, weiß er. Denn die Gemeinsamkeiten zwischen Gröbenzell und Solingen-Gräfrath gehen noch weiter. Auch der morgige Gegner spielt einen ansprechenden Handball, kann variabel angreifen und verteidigen und hat sich bisher wie einst Gröbenzell unter Wert geschlagen. „Ich hätte Solingen nicht so weit unten erwartet“, sagt TG-Trainer Eidt, der personell beinahe aus dem Vollen schöpfen kann - lediglich Bettina Quattlender fällt aus. Die 24-Jährige muss nach eigentlich auskuriertem Kreuzband- und Meniskusriss nochmals unters Messer. Sie wird der TG vermutlich frühestens erst Ende Februar wieder zur Verfügung stehen.
So oder so ist die TG gefordert. Mit dem fünften Saisonsieg könnte sie sich weiter aus der Gefahrenzone und Richtung breites Mittelfeld manövrieren. jsv