Lenningen. In Unterlenningen steht Rechnen hoch im Kurs. Der erste Sieg des TVU in der Kreisliga A nach langer Durststrecke hat nämlich die Klassenerhalt-Fantasie neu geweckt. Wie gerufen kommen nun drei Heimpartien in Serie - zwei noch in diesem Jahr, eine zum Auftakt der Restrunde am 10. März. „Natürlich wollen wir aus dem Sieg in Altdorf neuen Schwung mitnehmen“, spielt Unterlenningens Fußball-Abteilungsleiter Marc Schmohl auf die Karte Motivationsschub und den 4:2-Triumph an, dessen Sorge allerdings aktuell dem Geläuf auf dem Bühl gilt. „Hoffentlich hält der Rasen noch zwei Partien durch“, lautet einer der vorweihnachtlichen Wünsche des Funktionärs in Anbetracht der Regenfälle und fallender Temperaturen.
Dem sonntäglichen Auftritt gegen den Tabellennachbarn TSV Neckartailfingen II soll schließlich noch das Nachholspiel gegen den TSV Jesingen am 16. Dezember folgen. Zum Restrundenauftakt im März 2019 steht der Besuch des aktuell Tabellendritten TB Neckarhausen an. „Über die Zahl der direkten Bezirksliga-Absteiger in unsere Staffel kann man bekanntlich nur spekulieren, sicher ist aber, dass wir noch sehr viel Boden gutmachen müssen“, warnt der Abteilungsleiter des Tabellenviertletzten vor einem Überbewerten des letzten Sieges.
Der kommende Gegner Neckartailfingen hat mit elf Punkten zwei Zähler weniger auf dem Konto als der TVU. Vergangenen Sonntag verlor der TSVN gegen den Ortsnachbarn und Furore-Neuling TB Neckarhausen glatt 0:3. „Wir haben die Anfangsphase völlig verpennt und den TBN durch unsere Abwehrfehler zu den Toren eingeladen“, blickt Neckartailfingens Trainer Patrick Roth sauer auf die elfte Saisonniederlage zurück.
Ötlingen will runden Abschluss
Während die Unterlenninger von einer Siegesserie träumen, hat der Aufsteiger TSV Ötlingen gerade eine (drei Erfolge am Stück) hinter sich. „Wirklich schade, dass wir gegen den Meisterschaftsfavoriten Grafenberg so knapp verloren haben“, sagt TSVÖ-Trainer Benedetto Savoca. Zwar sind die Ötlinger mit 22 Punkten gegenüber den Unterlenningern (13) regelrecht mit Privilegien ausgestattet, doch auch Savoca weiß, wie trügerisch der Schein als Mittelfeldteam in diesem Jahr sein kann. Das rettende Ufer ist eine Unbekannte. Devise: Mindestens ein Punkt aus dem letzten Spiel des Jahres 2018 in Oberboihingen muss her - zumal ein Sieg oder selbst ein Remis ein runder Abschluss der vergangenen Monate wäre, welche dem Aufsteiger nicht nur mehr Erfahrung, sondern auch reichlich Punkte einbrachten.
Die schlechteste Ausgangslage jener derzeit am stärksten vom Abstieg bedrohten Teckregion-Klubs hat zweifelsfrei Schlusslicht AC Catania Kirchheim. Die Schmach, sich ohne Punktgewinn aus dem zweiten Fußballhalbjahr 2018 zu verabschieden, soll am Sonntag ab 14 Uhr in der Heimpartie gegen den TSV Altdorf möglichst verhindert werden. „Auch wenn wir in Nabern vergangenen Sonntag wieder verloren haben, war das Spiel trotzdem ein weiterer Fortschritt“, sagt Neu-Trainer Cosimo Attorre. Selbst ein Pünktchen wäre für die geschundenen Catanesi-Kickerseelen eine Wohltat.
Auf den SV Nabern (Liga-Achter) und den Tabellenneunten TSV Jesingen wartet übermorgen harte Kost. Die beiden Sieger des vergangenen Spieltags spielen auswärts: Die Naberner beim nicht sonderlich konstanten Neuling TV Unterboihingen, die Jesinger in Bempflingen. Für die Lehenäcker-Kicker ist es die erste von zwei Auswärtspartien zum Jahresausklang. Einen „Sahnetag“, wie ihn Co-Trainer Gaetano Caruana nach dem 3:0 über den TSV Oberboihingen erlebte, soll es nicht nur in Bempflingen, sondern auch sieben Tage später in Unterlenningen geben - eine reiche Punkteernte wäre für die Jesinger mehr als die halbe Miete im Kampf um den Ligaverbleib. Reimund Elbe