Trockenheit und altes Laub erhöhen die Gefahr
Waldbrand hinterm Krankenhaus

Ein Waldbrand hinter dem Kreiskrankenhaus hat die Ruiter Feuerwehr am Montagabend beschäftigt. Unterholz und kleinere Bäume wurden auf einer Fläche von etwa 500 Quadratmetern beschädigt. Die Brandursache ist unklar, aufgrund der Trockenheit reicht derzeit aber eine Scherbe oder eine Zigarettenkippe, um das alte Laub zu entzünden.

Esslingen. Etwa 150 bis 200 Meter hinter dem Paracelsus-Krankenhaus waren Laub und dünne Hölzer in Brand geraten. Die Flammen am Weg nach Hedelfingen seien etwa 30 Zentimeter hoch gewesen, berichtet Abteilungskommandant Albrecht Bluthardt. Vermutlich habe das Gebiet im sogenannten Steinprügelwald schon eine Weile gebrannt. Größere Bäume wurden etwa mannshoch angesengt. Die Feuerwehr Ostfildern-Ruit war mit drei Fahrzeugen und 26 Mann im Einsatz und hatte den Brand schnell unter Kontrolle.

Die Feuerwehr zapfte am Krankenhaus eine Ringleitung an und legte 1 000 Meter Schlauch, um das Feuer von drei Seiten einzugrenzen. Bluthardt: „Das ging rucki, zucki. Wir haben relativ viel Wasser hineingepumpt.“

Die Ursache für das Feuer ist nicht bekannt. Er sei am Einsatzort auf eine Scherbe getreten, erzählt Bluthardt, die wirke bei Sonneneinstrahlung wie ein Brennglas. Auch eine weggeworfene Zigarette käme in diesem Naherholungsgebiet als Ursache infrage. Revierförster Albrecht Schöllkopf erinnert sich daran, dass es in diesem Bereich vor etwa drei Jahren schon einmal gebrannt hat.

Die Gefahr eines Waldbrandes ist derzeit relativ hoch. Nach einem nassen Winter sei es jetzt „viel zu trocken“, sagt Anton Watzek, Leiter des Forstamtes Kreis Esslingen. Weil die Temperaturen relativ hoch seien und ständig ein leichter Wind wehe, seien altes Laub und Gräser schon nach einer regenlosen Woche sehr trocken. Auch die Stuttgarter Feuerwehr hatte am Montagabend einen kleinen Waldbrand zu löschen, der war in Weilimdorf ausgebrochen. Wenn es demnächst im Wald grün werde, verringere sich die Gefahr, meint Watzek.

Wie viel Schaden so ein Bodenbrand anrichte, könne man nicht sofort sagen, erklärt der Forstamtsleiter. Zunächst schlügen die Bäumchen wieder aus, weil trotz angesengter Rinde die Wasserversorgung noch funktioniere.

Durch die hohen Temperaturen könnte die Rinde aber so geschädigt sein, dass die Blätter aufgrund der Versorgungsprobleme keinen Zucker mehr einlagern. Das sehe man jedoch erst in zwei oder drei Jahren. Buchen, Birken und Kirschbäume seien mit ihrer dünnen Rinde stärker gefährdet als Eichen oder Douglasien. Insgesamt erhole sich ein Wald aber erstaunlich schnell von den Folgen eines Brandes. Die Humusdecke sei zwar verbrannt, aber schon beim nächsten Regen schwemme es die Nährstoffe aus der Asche und in den Boden.