Owen. Um 5 Uhr startete die Gruppe am Parkplatz des DAV-Wanderheims bei Steinenkirch. Mit einem GPS-Gerät musste der Weg ins Magental gesucht werden. Es war noch dunkel, die roten Lichter der Windräder blinkten gespenstisch über den Baumwipfeln. Plötzlich sahen die Owener beim Wanderheim einzelne Menschenkörper auf der Wiese liegen. Mancher dachte sofort an die Krimis von Manfred Bomm, in dessen Region man ja jetzt unterwegs war. Es stellte sich aber heraus, dass es Jugendliche waren, die unter freiem Himmel übernachteten.
Der Regen hatte den Boden sehr aufgeweicht, deshalb war volle Konzentration nötig, um heil durch das wildromantische Magental zu kommen. Langsam wurde es hell, in Eybach war noch Totenstille. Nun ging es im Felsental wieder auf die Albhochfläche. Zwei Leitern halfen, die bemoosten Felsen zu überwinden. Weiter ging es über freies Feld durch den Ort Weiler zum Ödenturm. Ein lautes Geknatter erfüllte das Tal. Zwei Güterzüge begegneten sich in Geislingen. Von der Aussichtsplattform konnte man auch schon das nächste Ziel, das große Kreuz „die Schildwacht“ sehen. Zuvor jedoch erfreute sich die Gruppe am Frühstück in einem Café in der Geislinger Altstadt.
Nun ging es mit flottem Tempo am Trauf entlang weiter an Türkheim und Aufhausen vorbei zum Kloster Ave Maria bei Deggingen. Dazwischen lud der Kahlenstein mit seiner Höhle zum weiten Ausblick über das Filstal ein. In einem Restaurant in Deggingen war eine größere Pause angesagt. Ein steiler Aufstieg am Sommerberg stand bevor. Ein starker Regenschauer überraschte die Gruppe beim Aufstieg. Oben am Gipfelkreuz angekommen, lachte aber wieder die Sonne am blauen Himmel.
Nun ging es relativ eben durch die stille Hute-Landschaft. Von Weitem konnte man die Zelte des Jungscharlagers vom Kirchheimer Jugendwerk auf der Nordalb sehen. Die vom Regen aufgeweichten Wege zehrten spürbar an der Kraft der Wanderer. Die Schritte wurden langsamer und kürzer. Auch die Gesprächigkeit untereinander ließ immer mehr nach. Nach einem weiteren Schauer bot der Kornberg einen herrlichen Ausblick über das Voralbland. Durch die ehemaligen Berta-Burg ging es hinunter zum romantischen Schneckenhäusle. Die Trinkvorräte gingen so langsam zu Ende.
Ein weiterer Schauer begleitete die Wanderer auf dem Weg nach Weilheim. Zwei entschlossen sich schweren Herzens, sich in Weilheim abholen zu lassen. Für den Rest der Gruppe galt nun: ja keinen Halt mehr machen. Von Weitem sah man den finalen Aufstieg: die Sigelshütte am Hörnle. Um 21.45 Uhr war es geschafft – das GPS zeigte 60 Kilometer an. Wie sind bloß die zusätzlichen Kilometer zustande gekommen?pm