Region. Wird der derzeitige Tabellenstand zum Abschlussstand? Nach dem Corona-bedingten Saisonende im Jugendhandball wollten die Verantwortlichen im Bezirk eigentlich vorzeitig ihre Meister küren. Doch daraus wird nichts. Die Verbände im Land pochen auf eine einheitliche Lösung. Wie diese aussehen soll, steht aber noch nicht fest.
Bei der Frage, was man mit der vorzeitig abgebrochenen Saison im Jugendhandball jetzt noch anfangen soll, reagierten die Verantwortlichen im Handballbezirk Esslingen-Teck vergangene Woche spontan. Ihr Lösungsansatz: Der derzeitige Tabellenstand aller Jugendligen im Bezirk wird zum Abschlussstand erklärt und die Meister werden vorzeitig gekürt. Doch der Bezirksvorsitzende Wolfgang Stoll war - wie es aussieht - wieder einmal zu schnell für seine Zunft. Die spontane Lösung ist erst einmal nicht die, die die Verbände anstreben - noch nicht zumindest. HVW, DHB - „die wollen, dass es überall gleich entschieden wird, und das ist für mich auch in Ordnung“, sagt Stoll. Sein Credo: In Anbetracht der dramatischen Entwicklungen der zurückliegenden Wochen ist die Frage nach Meisterschaften derzeit nicht wichtig.
So habe sich bislang kein einziger Vereinsvertreter diesbezüglich erkundigt oder gar beschwert. „Ich glaube, den Ernst der Lage haben jetzt viele erkannt“, sagt Stoll - wohl wissend, dass die Entscheidung, ob der derzeitige Stand zum Abschlussstand erklärt wird oder die Saison womöglich sogar annulliert wird, im Jugendbereich wesentlich weniger Sprengkraft besitzt als im Aktivenbereich. Während der Verband im Sommer 2020 eigentlich seine umfassende und von langer Hand geplante Spielklassenreform bei den Aktiven umsetzen will, spielt bei den Jugendlichen die Tabellenkonstellation keine Rolle für die Auf- und Abstiegsregelung. Über die Ligenzugehörigkeit einzelner Jugendteams entscheiden die im Sommer ausgetragenen Qualifikationsspiele und Spielfeste. Und die sind, zumindest im Moment, von der großen Gesundheitskrise noch nicht berührt. Alexander Schmid