Bis zum Sommer 2014 soll die Kirchheimer Brückmühle saniert sein
Warten auf Gastronomie

Die Kirchheimer Bruckmühle bleibt als Gebäude erhalten. Die letzten Hürden scheinen endgültig übersprungen zu sein: Der Investor hat ein Baugesuch eingereicht. Für alle Wohnungen gibt es ernsthafte Interessenten. Allein für den künftigen Gastronomiebetrieb im vorderen Gebäudeteil ist derzeit noch kein konkreter Pächter in Aussicht.

Andreas Volz

Kirchheim. Architekt Michael Menzel, einer der beiden Geschäftsführer des Investors Hauser Design aus Esslingen, hat schon viele Gespräche mit möglichen Betreibern einer Gastronomie in der Bruckmühle geführt. „Den einen ist es dort zu klein, die anderen hätten gerne eine Sonnenterrasse auf der Lauter“, sagt er zu den Gründen, warum die Gespräche bislang zu keinem positiven Ergebnis geführt haben. Trotzdem ist er zuversichtlich, noch den richtigen Gesprächspartner zu finden: „Wir bleiben weiter dran, und wir haben ja noch ein Jahr Zeit.“

Die Baugenehmigung erwarte er in Kürze. Bei den notwendigen Abbrucharbeiten gehe es noch darum, sich mit dem Statiker abzustimmen. Den Abschluss der Sanierung erwartet Michael Menzel für Sommer 2014. Für den Verkauf der vier Wohnungen, die im südlichen Teil des Gebäudes entstehen sollen, rechnet der Investor damit, noch im laufenden Monat die Verträge unterschreiben zu können.

Anstelle der Gastronomie im vorderen Teil, der in Richtung Kiosk und Fußgängerzone geht, könnte es theoretisch auch eine fünfte Wohnung geben. Daran denke er momentan aber noch nicht, sagt Michael Menzel. Schließlich soll gerade durch die Gastronomie eine „Teilöffentlichkeit“ sowie ein „Bezug zum Mühlencharakter“ erhalten bleiben.

Das wäre wohl auch ganz im Sinne des Initiativkreises, in dem sich Historiker und andere engagierte Bürger zusammengetan hatten, um mit dem Gebäude auch die Erinnerung an den historischen Mühlenstandort zu bewahren. Gedacht war von Anfang an auch an eine öffentliche Nutzung. Ein Café oder Bistro zur Fußgängerzone hin würde also zumindest teilweise diese gewünschte Öffentlichkeit herstellen. Aber unabhängig davon haben die Mitglieder des Initiativkreises immerhin schon erreicht, dass die Bruckmühle nicht komplett abgerissen wird. Dieses Schicksal hatte dem Gebäude gedroht, als vor einigen Jahren die Pläne für die Renaturierung der Lauter an dieser Stelle eine öffentliche Grünfläche vorgesehen hatten.

Michael Menzel hat auch mit dem Initiativkreis viele Gespräche geführt, und dabei habe es bezüglich seiner Sanierungspläne für die Bruckmühle „keinen Streitpunkt“ gegeben. Am Aussehen des kleineren Hauses im vorderen Teil soll sich auch nichts ändern, und was den hinteren Teil betrifft, so bleibe auch dort alles Wesentliche erhalten.

Die Außengestaltung sei mit der Stadt abgesprochen, und deshalb werde auch der kleinere Vorderteil zunächst nach diesen Vorgaben saniert – unabhängig davon, ob dort später ein Gastronomiebetrieb einziehen wird oder nicht. Auch bei der Innensanierung dieser potentiellen fünften Wohnung werde zunächst nur das umgesetzt, was für beide Nutzungen ohnehin notwendig ist. Ein möglicher Pächter würde das Objekt ja ohnehin nach seinen eigenen Vorstellungen einrichten wollen.

Gernot Pohl, der Leiter des Kirchheimer Stadtplanungsamts, möchte sich gar nicht vorstellen, dass bei der Pächtersuche noch etwas schiefgehen könnte. „Uns ist die Gastronomie sehr wichtig, um die Bruckmühle an die Öffentlichkeit anzudocken“ sagt er. „Das Gebäude soll dadurch ein ,Fenster nach draußen‘ haben.“

Dem Beginn der Sanierungsarbeiten steht nach Gernot Pohls Ansicht nicht mehr viel im Weg: „Das Baugesuch ist da und wird bearbeitet. Das geht seinen normalen Gang.“ Es gebe nur noch einige formelle Dinge zu klären. Gernot Pohl selbst ist „sehr dankbar“, dass die Bruckmühle nun erhalten bleibt – auf eine Art, die er aus städtebaulicher Sicht mittragen kann: „Ich habe da ein gutes Gefühl.“

Bleibt also die Hoffnung, dass in Bälde auch die letzte offene Frage geklärt sein könnte: Wer betreibt dort am Lauterufer künftig welche Art von Gastronomie?