Zum Artikel „Endlich grünes Licht für die Planung“ vom 2. Januar
Mangelnder Pragmatismus wurde dem Landratsamt Esslingen von Bürgermeister Haußmann, Dettingen, vorgehalten, und der Grünen-Fraktionsvorsitzende Andreas Schwarz mahnte zwingenden Handlungsbedarf beim Umbau des Fischaufstiegs am Gaulsgumpen an.
Zwischenzeitlich sind keine fünf Wochen vergangen, bis man das Landratsamt Esslingen und deren fachliche Vorbehalte politisch weichgeklopft hatte.
Ja, mit einem grünen Fraktionsvorsitzenden im Rücken geht’s halt vorwärts.
Den Erhalt von Minikraftwerken, denen das Wasser über einen Kanal zugeführt wird - Ausleitungskraftwerk -, als ökologisch wertvoll zu verkaufen, liegt schon dicht an der „Veräppelung“ des Bürgers. Das Ganze wird mit der Argumentation von Professor Küpfer getoppt, der die Sicherstellung einer Restwassermenge in der Lauter nur durch den Bau eines Umgehungsgerinnes sieht. Nur gut, dass er die Unzulässigkeit des Trockenfallens eines Gewässers in einem Nebensatz noch erwähnt. Schon heute ist für das natürliche Bachbett der Lauter eine Restwassermenge verbindlich vorgegeben, die nahezu an allen Ausleitungsstrecken nicht eingehalten wird!
Da offensichtlich die Kraftwerksanlagen ohne Subventionen wirtschaftlich nicht zu betreiben sind, sollte man den Gedanken von Herrn Hummel folgen und die Anlagen dichtmachen. Dann wäre das Wasser dort, wo es hingehört, nämlich im Bachbett der Lauter. Zusätzlich hätte man einen riesigen Beitrag zur ökologischen Verbesserung der Lauter entsprechend der europäischen Wasserrahmenrichtlinie geleistet. Auch Herr Bürgermeister Haußmann könnte sich bei Schließung des Triebwerkkanals weiterhin am Erhalt der Ökopunkte erfreuen.
Günter Richter, Kirchheim