Schlierbach. Zuletzt hatte die Gemeinde die Verbrauchsgebühren für Trinkwasser im Jahr 2007 angepasst. Seither sind die Kosten, die der Gemeinde entstehen, förmlich explodiert: 2007 erwirtschaftete sie ein Minus von rund 32 000 Euro, dem 2008 zwar ein leichtes Plus von etwa 15 000 Euro gegenüberstand. Der Dämpfer folgte dann aber im Jahr 2009, als die Gemeinde für die Trinkwasserversorgung fast 40 000 Euro zuschießen musste. Folglich sei eine Neukalkulation nach nunmehr vier Jahren unumgänglich, wie Kämmerer Steffen Mayer ausführte.
Kurt Moll, CDU, stellte fest, dass die Gemeinde den Trinkwasserverbrauch nicht subventionieren sollte. „Auch beim Trinkwasserverbrauch sollte das Verursacherprinzip gelten“, so Moll, der zur Ehrlichkeit aufrief. „Was das Wasser kostet, müssen wir auch verlangen.“ Aus dem Gebührensprung sollten die richtigen Lehren gezogen und die Kalkulation zukünftig zeitnah überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. „Sonst werden die Sprünge zu groß.“
„Kurt Moll spricht mir aus der Seele“, meinte Jörn Feldsieper (FUW). Er bat die Verwaltung, zukünftig jährlich parallel zum Haushaltsplan eine aktualisierte Gebührenkalkulation vorzulegen. Eine Bitte, die bei Bürgermeister Paul Schmid auf offene Ohren stieß. Insgesamt zeigte sich der Rathauschef erstaunt darüber, dass die Gemeinde mit dem neuen Wasserzins nur knapp über dem Kreisdurchschnitt von 1,85 Euro pro Kubikmeter liege.
Die Gebührenerhöhung nicht mittragen wollte hingegen August Leins (FUW). „Mir persönlich ist diese Erhöhung zu hoch“, so Leins, der im Gegenzug vorschlug, den Wasserzins nur um 20 Cent anzuheben. Dieser Vorschlag fand im Gremium allerdings keine Zustimmung, denn das wäre, so die Argumentation etwa von Marco Emmert, nur ein Hinausschieben der Schulden in die Zukunft. Der Gemeinderat beschloss folglich bei einer Gegenstimme, den Wasserpreis auf 1,86 Euro anzuheben.