Umfrage unter BDS-Unternehmen zum Wirtschaftsstandort Kirchheim
Weiche Standortfaktoren vorne

Die aktuelle Umfrage des Bundes der Selbständigen (BDS) bringt es ans Licht: Die Bedeutung weicher Standortfaktoren nimmt auch bei den Kirchheimer Unternehmen zu. Beim Faktor „Image und Attraktivität“ erhält Kirchheim gute Noten, bei „lokaler Verkehrsinfrastruktur“ und „Wirtschaftsförderung“ sehen die Unternehmen Entwicklungsbedarf.

Kirchheim. „Welche Standortfaktoren sind für Kirchheimer Unternehmen wichtig und wie zufrieden sind sie damit?“ lautete eine entscheidende Frage, mit der der Unternehmerverband die Qualität des Wirtschaftsstandorts Kirchheim bewertet wissen wollte. Image und Attraktivität der Stadt wurden von den Unternehmen zu 92 Prozent als sehr wichtig oder wichtig eingestuft, dicht gefolgt von der „Wertschätzung der Unternehmerschaft durch Stadtverwaltung und Gemeinderat“ mit 90 Prozent sowie der „aktiven Bestandspflege“ mit 89 Prozent. Das „Schul- und Ausbildungsangebot“ sowie die „regionale wie auch lokale Verkehrsinfrastruktur“ folgen in der Prioritätenliste.

„Das Ergebnis ist in soweit interessant, als die Unternehmen die weichen Standortfaktoren an die wichtigste Stelle setzen“, bilanziert die BDS-Vorsitzende Bettina Schmau­der und freut sich, dass die Unternehmer die Attraktivität der Stadt nicht nur als sehr wichtig sondern auch als sehr positiv bewerten. – Ein Lob also an die vielfältigen Bestrebungen rund um die Einkaufs-, Wohn- und Erlebnisstadt Kirchheim. Positive Bewertungen erhält Kirchheim ferner für sein Ausbildungs- und Schulangebot wie auch für die gute überregionale Verkehrsanbindung: Die direkten S-Bahn- und Autobahnanschlüsse wirken sich positiv auf die Erreichbarkeit aus und sorgen dafür, dass die Attraktivität Kirchheims für Unternehmer steigt.

Kritisch dagegen sehen die Kirchheimer BDS-Unternehmen die Qualität der „lokalen Verkehrsinfrastruktur“ und relativ zur Bedeutung des Faktors auch bei der „aktiven Bestandspflege“. Letzteres zeigt sich auch in der negativen Bewertung der kommunalen Wirtschaftsförderung. Lediglich 25 Prozent sind mit der Wirtschaftsförderung zufrieden und nur 42 Prozent fühlen sich gut über die Tätigkeiten dieser Institution informiert. „Für uns ist dies die Bestätigung, dass die bisherige Organisation der Wirtschaftsförderung als Stabsstelle nicht die gewünschte Akzeptanz gebracht hat,“ sagt der BDS-Vorsitzende Thomas Oßwald. „Die Umstrukturierung der Wirtschaftsförderung, die von der Stadtverwaltung noch im Dezember angegangen wurde, halten wir daher für richtig.“ Über regelmäßige Gespräche mit Verwaltung und Gemeinderatsfunktionen möchten die beiden Vorsitzenden erreichen, dass die Wirtschaftsfreundlichkeit bei der Kommune weiterhin zunimmt, und sehen sich auf einem guten Weg. Denn die Befragung zeigt auch, dass gerade die Vermittlungsfunktion und die zentrale Anlaufstelle die zwei wichtigsten Erwartungen sind, die die Unternehmer an eine erfolgreiche kommunale Wirtschaftsförderung stellen.

Die schlechten Noten für die lokale Verkehrsinfrastruktur rund um das Thema Verkehrsführung, Ampeln und Parken, nimmt der BDS zum Anlass, bei seinen Mitgliedern nochmals deutlicher nachzuhaken. „Dieser Punkt wurde bei den Gesprächen mit der Stadtverwaltung und Gemeinderäten intensiv diskutiert und verlangt eine differenzierte Betrachtung“, urteilen die Vorsitzenden, die sich auch darüber freuen, dass die Ergebnisse auf so großes Interesse bei den kommunalen Entscheidungsträgern gestoßen sind. An der Befragung nahmen insgesamt 23,5 Prozent der BDS-Mitglieder teil.bs