Verwaltungsgemeinschaft tut sich schwer
Weilheim findet Windkraft grundsätzlich gut

Selten hat sich die Verwaltungsgemeinschaft Weilheim so schwer getan mit einer Stimme zu sprechen: In der Stellungnahme zu den Windkraft-Vorranggebieten der Region würden die Weilheimer Vertreter gerne ein positiveres Signal setzen als die übrigen Gemeinden.

Weilheim. „Ich bedaure, dass es auf unserer Markung keinen Standort für Windkraftanlagen geben wird“, sagte Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle vor dem Gemeinderat. In einer ersten informellen Beteiligungsrunde hatte sich die Verwaltungsgemeinschaft im Frühjahr noch für die Standorte Brucker Hölzle bei Ochsenwang sowie die Wolfsscherre auf der Gemarkung Weilheim ausgesprochen. Letztere fällt nun heraus, da sie in der Pflegezone des Biosphärengebiets liegt. Für die zuständigen Ministerien ist das ein Ausschlusskriterium für Windräder.

„Wir tragen den Grundkonsens mit, dass die Windkraft einen Beitrag zum Klimaschutz leistet“, so Züfle. Zwar hätte man mit den Bürgern in einen Dialog gehen müssen. „Ich halte es jedoch für unehrlich zu sagen, wir wollen Windräder, aber nicht bei uns.“ Ein „Landschafts-Idealismus“ passe nicht in das neue Zeitalter.

Die übrigen Mitglieder der Verwaltungsgemeinschaft Bissingen, Neid­lingen, Holzmaden und Ohmden, hatten in ihren Ratsgremien einzelne Standorte meist auf oder nahe der eigenen Gemarkung als problematisch angesehen. Dem trägt der Beschlussvorschlag Rechnung, den der Gemeinsame Ausschuss in seiner Sitzung am morgigen Dienstag in Ohmden voraussichtlich verabschiedet.

Die Standorte Schafbuckel sowie Asch-Oberreute bei Ochsenwang werden gemäß dem Vorschlag abgelehnt, und zum Standort Bunzenberg unweit von Holzmaden und Ohmden sollen erhebliche Bedenken geäußert werden. Das Ratsgremium der Limburgstadt tut sich indes schwer, diese Haltung zu teilen. Züfle regte an, die Weilheimer Vertreter sollten sich in den drei Fällen enthalten und den übrigen Beschlussvorschlag mittragen. Dem folgte das Ratsgremium einstimmig.

„In der Enthaltung soll unsere prinzipiell positive Grundhaltung zur Windkraft zum Ausdruck kommen“, so der Weilheimer Rathauschef. Stadtrat Bernd Kautter begrüßte das

Vorgehen, gab aber zu bedenken: „Bisher war es immer ungeschriebenes Gesetz, den anderen Kommunen nicht in die Suppe zu spucken.“ Dies sei eine Frage der Betrachtung, konterte Züfle. Schließlich hätten sich die Gemeinden Zell und Gruibingen beispielsweise für den Standort Bunzenberg ausgesprochen.

Konsens herrscht in der Verwaltungsgemeinschaft bezüglich der übrigen Standorte, zu denen sie ebenfalls Stellungnahmen abgeben kann: Zum Gebiet Kirchheim-Schafhof sollen ebenso wenig Bedenken geäußert werden wie im Fall Horn-Unterdübel auf Markung Aichelberg und hinsichtlich des Standorts Buch bei Gruibingen. Für die Vorrangfläche Boßler-Bürg-Wolfbühl soll ein deutlicher Abstand zur Albtraufkante angeregt werden.