Wenn sich der Verkehr am Albaufstieg der A 8 staut, sind die Hauptverkehrsstraßen in der Stadt dicht
Weilheim hofft auf zügigen Ausbau

Es scheint, als könne der Neubau der A 8 zwischen Mühlhausen und Hohenstadt doch noch wahr werden – und zwar in absehbarer Zeit. Diese Nachricht hat auch die Verwaltung in Weilheim aufhorchen lassen. Aus Sicht von Bürgermeister Johannes Züfle würde die Stadt davon sehr profitieren.

Weilheim. Auch wenn der eigentliche Engpass zwischen Mühlhausen und Hohenstadt liegt – wenn es sich am Albaufstieg der A 8 so richtig staut, bekommen das auch die Weilheimer zu spüren: „Die Hauptverkehrsstraßen, die durch Weilheim führen, sind dann dicht“, sagt Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle. Das passiert vor allem dann, wenn große Staus bis zur Autobahnausfahrt bei Weilheim oder sogar darüber hinausreichen und der Verkehr umgeleitet wird. Aber auch wenn Reisende im Radio hören, dass es am Albaufstieg wieder mal stockt, fahren sie kurzerhand von der A 8 ab und wählen vorsichtshalber eine Überlandstrecke. Oft geht es dann ab dem Industriegebiet Tobelwasen nur noch im Schneckentempo durch die Stadt – zum Leidwesen der Autofahrer und der Anlieger.

Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle würde einen Neubau der A 8 auf die Alb daher sehr begrüßen. „Durch die Beseitigung des zweispurigen Nadelöhrs ohne Standspur am Albauf­stieg würden deutlich weniger Staus infolge von Verkehrsüberlastung und Unfällen entstehen“, so Züfle. Damit müsse der Verkehr auch seltener über Weilheim umgeleitet werden. „Wenn die Umleitungsfälle sinken, würden die Anwohner der Hauptverkehrsstraßen in unserer Stadt entlastet.“ Auch könnten Zeit und Nerven der Verkehrsteilnehmer auf der A 8 und den Umleitungsstrecken geschont werden. Und nicht nur das: „Eine Verbesserung der Verkehrsanbindung würde natürlich auch die Attraktivität der Stadt insgesamt weiter steigern.“

Aber nicht nur Weilheim und die anderen, noch unmittelbarer betroffenen Kommunen entlang der A 8 könnten aufatmen. „Profiteur Nummer eins ist für mich die Volkswirtschaft insgesamt“, legt der Weilheimer Schultes seine Ansicht zum Neubau des Albaufstiegs dar. „Wenn ich sehe, wie viel Energie und damit Geld und Emissionen im Stau stehende Kraftfahrzeuge verpulvern, wie viel Schaden durch Unfälle und wie viel Aufwand durch Flickarbeiten an der uralten Infrastruktur entsteht, ergeben sich eine Menge positiver Effekte.“

Nun setzt der Rathauschef erst einmal darauf, dass die Pläne dieses Mal auch tatsächlich umgesetzt werden. „Ich hoffe sehr, dass sich Bund und Land jetzt nicht gegenseitig den Schwarzen Peter bezüglich der Finanzierung zuschieben“, so Züfle. Beide müssten Hand in Hand dafür sorgen, dass die Verkehrsachse, die eine große Bedeutung für Land, Bund und Europa habe, auch endlich dem 21. Jahrhundert entsprechend ausgebaut werde.

Vergangene Woche hatte der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann mitgeteilt, dass der Bund grünes Licht gegeben hat, die Planungen für einen Autobahnneubau am Albaufstieg wieder aufzunehmen. Schon seit vielen Jahren ist der Ausbau im Gespräch. 2005 hatte der Bund das Planfeststellungsverfahren jedoch gestoppt, da nicht geklärt werden konnte, wie das Projekt finanziert werden soll.